Bester NRW-Azubi 2020 kam aus Langenfeld - Darius Sina In der Pandemie ist die Suche nach Azubis besonders schwierig
CAD-PLanung ist Grundlage jeder Großbaumaßnahme – wie das Monheimer Tor oder das Markt-Karree in Langenfeld.
. Darius Sina (22), damals Schüler am Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG), las im Februar 2018 einen Bericht über die Arbeit der Langenfelder CAD-Agentur Lehmann. Schon früh interessierten Darius technische Systeme, und er nahm Kontakt mit Jürgen Lehmann auf. Im Sommer 2018 begann er dort seine Lehre als „Technischer Systemplaner im Fachbereich Sanitär, Heizung, Klima“.
Als Abiturient konnte er schon nach 2,5 Jahren die Lehrzeit abschließen. Auch dank interner Weiterbildung erlangten Sinas Prüfungsarbeiten im IHK-Ranking der Azubis Bestwerte, und der Langenfelder wurde 2020 als bester NRW-Lehrling in seinem Fachbereich ausgezeichnet. Danach arbeitet Darius noch einige Monate in der Agentur in der alten Poststation an der Solinger Straße in Langenfeld. Inzwischen studiert er im zweiten Semester mit dem Ziel „Verkehrsingenieur“, wobei ihm die bisher erlangten Fertigkeiten eine große Hilfe sind.
CAD-Planern obliegt es, für Gebäude die kompletten Lüftungs-, Heizungs-, Sanitär, Elektro, Flucht- und Rettungspläne zu entwickeln.
Es gibt eine Reihe
schlechter Beispiele
Bundesweite (schlechte) Beispiele wie die Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder der Flughafen Berlin zeigen die wirtschaftliche Bedeutung dieser Grundlagenarbeit. Darius Sina zum Beispiel plante im Büro von Jürgen Lehmann den Umbau des Markt-Karrees vor dem Einzug von TK Maxx. Der neue Mieter wollte fachkundig bestätigt haben, dass die technischen Voraussetzungen für seine geplante Nutzung vorlagen.
Lehmanns CAD-Agentur, die inzwischen deutschlandweit an vier Standorten 60 Mitarbeiter beschäftigt, ist aktuell auch in die Planungen für das „Monheimer Tor“ eingebunden. In den ersten Planungen des Mammutprojektes, das 2024 fertig werden soll, geht es zunächst um die grundsätzliche Erschließung aller Flächen. Die finalen Pläne entstehen, wenn die tatsächlichen Nutzer der Räume bekannt sind. „Ein Friseur braucht eine andere Haustechnik als ein Büro“, erläutert einer der Lehmann-Mitarbeiter.
Für den Sommer 2022 suchen Lehmann und sein Team jetzt „endlich wieder“ bis zu vier Azubis. Zwei Jahre lang ließ Corona keine systematische Suche zu. Keine Schülerpraktika, keine persönlichen Vorstellungen, nur Online-Austausch oder durch Hygiene-Vorgaben sehr eingeschränkte Aktivitäten. Auch ein Großteil der Mitarbeiter weilte im Home-Office.
Abgebrochene Lehren sind
für alle Beteiligten schmerzlich
„Praktika sind nicht zu ersetzen, der junge Mensch muss die Tätigkeit erspüren, um zu wissen, ob es das Richtige ist, wenn er diese Arbeit jahrelang 40 Wochenstunden erledigen soll“, so Lehmann und ergänzt: „Abgebrochene Ausbildungen sind für alle Beteiligten sehr belastend.“ Die von der Industrie- und handelskammer (IHK) in Corona-Zeiten errichtete Online-Bewerbungs-Plattform hatte aus seiner Sicht keine Wirkung, „kein einziger passender Vorschlag“.
Jetzt im April gab es erste Präsenzveranstaltungen. Auch seine Vorträge an den Langenfelder weiterführenden Schulen kann Lehmann wieder aufnehmen, inzwischen sogar in einer Architektur-AG am Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasium.