Wirtschaft, Handwerk und Handel Treffpunkt Monheim setzt auf Kontakte

Monheim · Der Vorsitzende Aleksander Grams stellt den Zusammenschluss der Geschäftsleute und Gewerbetreibenden für die Zukunft neu auf. Wichtig sei es, zunächst Händler und Gewerbetreibende wieder an einen Tisch zu bekommen und neue Mitglieder zu werben.

Die Vorsitzenden Alexander Grams und Roland Giebner (v. re.) freuen sich über die Baufortschritte in der neuen Stadtmitte.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Aleksander Grams hat für den Treffpunkt Monheim neue Aufgaben und Schwerpunkte im Blick. Seit Ende 2021 ist der 38-Jährige Vorsitzender der Gemeinschaft örtlicher Geschäftsleute und Gewerbetreibender. Feste, wie einst beispielsweise den Martinsmarkt, werde man zukünftig nicht mehr organisieren. Das dafür notwendige Inventar habe man bereits abgegeben. „Die Stadtverwaltung hat da ganz andere Möglichkeiten und agiert sehr professionell“, sagt der Inhaber des Autohauses Neumann an der Robert-Bosch-Straße. Stattdessen rückten jetzt die Themen Netzwerken und Wirtschaftsförderung in den Fokus des Vereins. Unterstützt wird Grams von Roland Giebner (65), der das Hofcafé und den Gokartverleih Am Vogelort betreibt, und der sein Sellvertreter ist.

Der alte Vorstand habe sich aufgelöst. Aktuell seien noch zwischen 50 bis 60 Mitglieder gelistet. Die Website des Treffpunktes wird gerade neu aufgebaut. „Wir machen jetzt einen Neustart nach der Corona-Pandemie.“ Der Zusammenschluss sei in der Vergangenheit überwiegend von Einzelhändlern und Geschäftsleuten geprägt gewesen. Auch einige Gastwirte und Steuerberater habe man in den eigenen Reihen gehabt, berichtet Giebner. Jedoch hätten bisher nur wenige Handwerker Interesse an einer Mitgliedschaft gezeigt. „Das wollen wir ändern“, betont Grams, der sich von Tiefbauunternehmen über Raumausstatter bis zu Druckereien und Malerbetrieben ein breites Spektrum wünscht.

Wichtig sei es zunächst, alle örtlichen Händler und Gewerbetreibenden wieder an einen Tisch zu bekommen und die Runde auszubauen. Man müsse die Gesichter der Mitglieder kennen und die Gewerke verknüpfen. So ließen sich örtliche Unternehmen außerdem besser in die Vergabe von Aufträgen einbeziehen. Beispielsweise wenn Bauarbeiten im Autohaus anstünden oder eine passende Lokalität für eine Betriebsfeier gesucht werde. Das Thema Energiesparen könne man ebenfalls gemeinsam meistern.

Eine enge Kooperation
mit der Stadtverwaltung

Neben dem Netzwerken sei die Wirtschaftsförderung in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung das zweite wichtige Anliegen, sagt Grams. Viele Unternehmen in der Stadt befänden sich gerade im Umbruch. Noch säßen in 80 Prozent der Firmen Inhaber, die 50 Jahre und älter seien, an der Spitze. Ein Generationenwechsel stünde folglich demnächst bevor. Um beispielsweise bei der Betriebsübergabe Hilfestellungen zu geben, wolle der Treffpunkt Vorträge und Infoveranstaltungen mit Fachleuten der Handwerkskammer und der IHK organisieren und für die Mitglieder anbieten.

Positiv bewerten Giebner und Grams die Gewerbeansiedlungen in Monheim und die Entwicklung in der Stadtmitte. Das geplante Kino, das Hotel, neue Lokale und das Modehaus Sinn zögen sicherlich viele Käufer und Schaulustige aus dem Umland in die Stadt. Davon partizipierten auch Händler, die etwas außerhalb des Zentrums ihren Sitz haben, sagt Grams. Schon jetzt spüre er diese Entwicklung deutlich. „Wir sind sehr gut ausgelastet.“ Viele seiner Kunden, die außerhalb wohnten, brächten beispielsweise ihr Auto vor der Arbeit in seine Werkstatt in Baumberg und holten es nach Dienstschluss auf dem Weg nach Hause wieder ab. So müssten sie keinen Tag Urlaub nehmen. Auch wenn die Nerven einiger Händler rund um den Busbahnhof und an der Alten Schulstraße aufgrund der Großbaustelle in Mitleidenschaft gezogen würden, sei die Stimmung insgesamt gut. Einige nutzten die Zeit für einen Umbau oder die Geschäftserweiterung. Beispielsweise Edeka im Monheimer Tor. Der Supermarkt schließe während der Umbauzeit und erweitere währenddessen das Ladenlokal. „Das ist in Absprache mit der Stadtverwaltung geschehen“, sagt Aleksander Grams. „Alle nutzen die Zeit, um sich neu aufzustellen. Es ist eine Chance für die Unternehmen.“