Monheim Deutsches Rotes Kreuz Sie freut sich, anderen helfen zu können

Monheim · Seit frühester Kindheit gehören Anna Schwarz und Max Mertens zum Monheimer Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes. Anlässlich des Weltrotkreuztages fragte die RP die beiden Ehrenamtler nach ihrer Motivation und ihrem Werdegang. 

 Anna Schwarz und Max Mertens waren lange beim Jugendrotkreuz und sind jetzt in der Ausbildung zum Rettungshelfer.

Anna Schwarz und Max Mertens waren lange beim Jugendrotkreuz und sind jetzt in der Ausbildung zum Rettungshelfer.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Schon mit neun Jahren trat die heute 19-jährige Anna Schwarz dem Deutschen Roten Kreuz bei. Aber sie war wesentlich jünger, als sie ihre ersten Sanitätsdienste miterlebte. „Als ich noch ein kleines Kind war, hat mich mein Vater beispielsweise beim Karneval mit zu den Sanitätsdiensten auf dem Wagen mitgenommen“, erinnert sie sich. Der Vater schmunzelt. „Der Vorteil: Weil man mich kannte, füllte sich auch die Kamelletüte deutlich schneller“, sagt Clemens Schwarz, DRK-Ortsvorsitzender.

Doch die Süßigkeiten waren wahrlich nicht der Grund dafür, dass Anna Schwarz bereits im jungen Alter Mitglied beim DRK wurde. Ob bewusst oder unbewusst, früh infizierte Vater Clemens Schwarz seine Tochter mit dieser Leidenschaft für das Deutsche Rote Kreuz. „Er hat viel von seiner Jugend beim Jugendrotkreuz erzählt und ich fand das ziemlich spannend“, sagt die 19-Jährige. Seit nunmehr zehn Jahren ist sie dem Ortsverband treu geblieben, auch weil sie dieses besondere Miteinander im Team erfuhr und Gefallen daran fand, zu lernen, wie sie anderen im Notfall helfen kann.

Im Jugendrotkreuz wurde ihr gezeigt, wie Pflaster und Druckverbände angebracht werden, wie der Notruf abgesetzt wird und was in solch einer Situation als Erste-Hilfe-Maßnahme gemacht werden muss. Das alles geschah spielerisch durch praktische Übungen. „Erst jetzt kommt die ganze Theorie dazu“, sagt sie. Acht Jahre lang war sie beim Jugendrotkreuz und wechselte vor zwei Jahren in den aktiven Dienst bei den Erwachsenen. Derzeit absolviert sie nach erfolgreicher Sanitätsdienstausbildung den Rettungshelfer-Lehrgang.

Ebenso wie ihr Kamerad Max Mertens (20) ist sie schon jetzt Teil der Einsatzeinheit 1 im Kreis Mettmann. Sie weiß nicht nur, wie im Notfall die Erste-Hilfe-Maßnahmen funktionieren, sondern kann darüber hinaus noch weitere Aufgaben im Katastrophenschutz übernehmen und mit anderen Organisationen organisiert und strukturiert zusammenarbeiten. „Die beiden haben kürzlich dabei mitgeholfen, die Notunterkunft in der Stadt mit aufzubauen und einzurichten“, berichtet Vater Schwarz. Das Ehrenamt beim DRK sei eine vielschichtige und abwechslungsreiche Tätigkeit.

Max Mertens stieß durch Anna zum Jugendrotkreuz. Auch er ist nunmehr seit zwei Jahren Teil des erwachsenen Teams, das in Monheim aus bis zu 20 Helferinnen und Helfern im Katastrophenschutz, sowie 30 ehrenamtlichen Helfern in den anderen Bereichen, besteht. „Mir macht es einfach Spaß zu helfen, mit anderen Leuten zusammen in der Gemeinschaft zu arbeiten“, erklärt der 20-Jährige seine Motivation.

Während Max derzeit Informatik studiert, absolviert Anna ihren Bundesfreiwilligendienst als Überbrückung zwischen Schule und Studium beim Technischen Hilfswerk. „Ich wollte mal eine andere Organisation von innen kennenlernen“, berichtet sie. Die wöchentlichen Gruppentreffen beim DRK haben sie immer gut in ihren Alltag zwischen Schule und Familie integrieren können. „Wenn wir mal für Prüfungen lernen mussten, war das auch kein Problem“, sagt die 19-Jährige.

Im Familien- und Freundeskreis werde ihr Ehrenamt wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Wenn meine Mutter irgendetwas hat, sich schneidet oder so, dann kommt sie mittlerweile zu mir statt zu meinem Vater“, erzählt Max und schmunzelt. Auch Anna habe schon mal als Kind ihren Opa versorgen können, als dieser sich bei der Gartenarbeit verletzte.

Es sei wichtig, Kinder schon früh mit Verbänden und der Ersten-Hilfe vertraut zu machen, findet Clemens Schwarz. „Es nimmt ihnen die Angst.“ Außerdem sei es falsch zu denken, dass das DRK nur mit Blut zu tun hätte. „Wir haben viele Tätigkeitsfelder und tatsächlich sehen wir nur sehr selten Blut“, betont der Ortsvorsitzende.

Das Ehrenamt, sind sich Anna und Max einig, habe sie als Menschen offener gemacht. Sie gehen leichter auf Leute zu, haben keine Scheu, Fremden ihre Hilfe anzubieten. Blöde Situationen mit Pöbeleien haben sie persönlich noch nicht erlebt, obwohl sie das immer wieder von anderen Ehrenamtlern hören.

„In Monheim ist die Stadtgesellschaft zum Glück so aufgestellt, dass die Zivilcourage vor Ort sehr groß ist“, sagt Clemens Schwarz. Ansonsten achtet er immer darauf, dass erfahrene Ehrenamtler stets die Jüngeren im Dienst begleiten.

Anna Schwarz und Max Mertens wollen noch lange dem DRK treu bleiben und helfen, wo sie gebraucht werden. „Weil es guttut und Freude macht.“