Langenfeld/Monheim Deutlich weniger Touristen im Kreis

Kreis Mettmann. · (-dts) Corona sorgt für Tourismus-Einbruch: Im ersten Halbjahr haben rund 124 000 Gäste den Kreis Mettmann besucht – das sind 56 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen sank um 51 Prozent auf etwa 244 000. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit.

Wegen Corona bleiben viele Plätze in Restaurants leer.

Foto: dpa/Robert Michael

Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen ­Landesamtes.

„Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise im heimischen Gastgewerbe geführt. Erst mussten Hotels, Pensionen, Kneipen und Restaurants über viele Wochen ganz schließen. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. Unter der Situation litten aber nicht nur die Unternehmen. „Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Torun. Nach dieser „Durststrecke“ blickten viele Beschäftigte nun mit Sorge auf die Herbst- und Wintersaison. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe im Kreis Mettmann rund 7400 Menschen.

Allerdings habe die Kurzarbeit bislang einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können. Dank staatlicher Hilfen sei eine Pleitewelle im Gastgewerbe ausgeblieben. Die Gewerkschaft NGG appelliert nun an die Unternehmen, die Kurzarbeit für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu nutzen. „Wer wegen Corona nicht arbeiten kann, sollte die Möglichkeit einer beruflichen Weiterbildung bekommen. Das ist ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel, der in Hotels und Restaurants unabhängig von der Pandemie eklatant ist. Und Beschäftigte können einen Schritt auf der Karriereleiter machen – etwa von der Küchenhilfe zur Köchin, vom Restaurantfachmann zum Hotelfachmann“, unterstreicht Torun. Zudem müssten Beschäftigte im Gastgewerbe für die Digitalisierung fit gemacht werden. Hier berge die Krise eine große Chance.