Langenfeld/Monheim Eine Schule für die Feuerwehr

Kreis Mettmann.  · Kreis Mettmann bekommt 2021 eine eigene Feuerwehrschule. Vertrag soll finanzielle Beteiligung der Städte regeln.

Damit die Feuerwehr wie hier bei einem Brand in Mettmann einsatzfähig ist, müssen die Einsatzkräfte gut ausgebildet sein.

Foto: Patrick Schüller

Landrat Thomas Hendele und wenige, geladene Gäste haben gerade das Richtfest für die neue Leitstelle in Mettmann gefeiert. Dort wird neben der Polizei auch die Feuerwehrschule eingerichtet, die vor allem das Personal für die lokalen Feuerwehren ausbilden, aber auch für externe Teilnehmer werden geöffnet soll. Im Frühjahr 2021 soll sie fertig sein. Die beteiligten acht kreisangehörigen Städte (von zehn) beraten derzeit über die öffentlich-rechtliche Vereinbarung, auf deren Grundlage Finanzierung und Nutzung der Schule geregelt werden sollen. Nach den Sommerferien soll diese von den Bürgermeistern und dem Landrat unterzeichnet sein.

Ausbildungsbedarf ist im
Kreis deutlich angestiegen

„Wir alle sind uns einig, dass der Kreis Mettmann dringend eine Schule benötigt, um den gestiegenen Bedarf an Feuerwehrleuten zu decken“, erläutert Langenfelds Erste Beigeordnete Marion Prell den Hintergrund. Denn in den letzten Jahren sei der Kräfte- und damit verbunden der Ausbildungsbedarf bei den Feuerwehren gestiegen. Ursache dafür seien unter anderem neue gesetzliche Vorgaben, die Umstellung auf die 48-Stunden-Woche sowie die Pensionierung der Baby-Boomer-Generation.

Bislang hat die Feuerwehr Düsseldorf auch Langenfelder Feuerwehrleute ausgebildet. Doch die teilte 2019 mit, dass sie in hohem Maß eigene Leute ausbilden müsse und ab dem Jahr 2020 keine externen Ausbildungsplätze mehr anbieten könne.

Ähnlich sieht das auch bei der Feuerwehr Monheim aus. „Wir bilden im Jahr zwei Brandmeisteranwärter aus“, sagt Feuerwehr-Chef Torsten Schlender. Plätze an Feuerwehrschulen gab es bisher für diese in Velbert, Köln, Düsseldorf und Bergisch Gladbach. Doch auch dort wird es eng. „Der Bedarf, im Kreis Mettmann, eine eigene Schule zu führen ist da“, so Schlender.

2021 soll die Kreisfeuerwehrschule in Mettmann eröffnen. Derzeit beraten die Städte deshalb mit Hochdruck über die öffentlich-rechtliche Vereinbarung, die eine Anschubfinanzierung in Höhe von 950 000 Euro vorsieht. Wie diese genau verteilt wird, ist offen. „Es gibt zwei Möglichkeiten“, erläutert Kreisbrandmeister Torsten Schams. „Entweder über den Kreishaushalt oder über die Lehrgangsgebühren.“ Die sind in der Kreistagsvorlage mit 19 000 Euro veranschlagt.

In Monheim steht das Thema auf der Tagesordnung für die Ratssitzung am Mittwoch, 24. Juni, allerdings noch ohne schriftliche Vorlage. Monheims Erster Beigeordneter Roland Liebermann wollte sich auf Nachfrage dazu nicht äußern.

In Langenfeld hofft Marion Prell darauf, die Vereinbarung am 1. September im Rat beschließen zu können. „Doch noch sind wir nicht soweit. Es gibt noch Klärungsbedarf“, sagt sie. Die Vereinbarung liege erst seit April vor. Eine Arbeitsgruppe des Kreises Mettmann tagt dazu regelmäßig.

Finanzierung wird zwischen
Kreis und Städten geteilt

Im Kern, so die Beigeordnete, gehe es um die Finanzierung der Schule. „Der Kreis baut die Schule und wird sie auch ausstatten. Die beteiligten Städte verpflichten sich im Gegenzug, dort ausbilden zu lassen“, erläutert Prell. Die Gebühren für den 18-monatigen Lehrgang zahle die jeweilige Stadt. Und weil der Kreis Lehr- und Verwaltungspersonal für den Schulstart finden müsse, dränge die Zeit. Landrat und Bürgermeister sollten die Vereinbarung deshalb möglichst zeitnah unterzeichnen können.

In Langenfeld ist derzeit ein Brandmeisteranwärter in Ausbildung. Zum 1. Oktober sollen es zehn sein. Zumindest für die Jahre 2020 und teilweise 2021 ist der Ausbildungsbedarf der Langenfelder Feuerwehr über die Feuerwehrschule der Berufsfeuerwehr Bochum gedeckt. „Die zukünftigen Ausbildungen sollen nach Möglichkeit bei der in Planung befindlichen Kreisfeuerwehrschule erfolgen“, so Prell.

In Monheim bleibt es laut Fuerwehrchef Schlender bei einem Bedarf von zwei Brandmeisteranwärtern im Jahr.

Insgesamt soll die Feuerwehrschule 32 Plätze anbieten können. „Der Bedarf im Kreis liegt bei durchschnittlich 24“, erläutert Schams. Freie Kapazitäten könnten dann an andere Feuerwehren vergeben werden.