Mettmann Stadt Mettmann will mehr Sicherheit
Mettmann. · Die Ordnungspartnerschaft in Mettmann soll neu belebt werden, um unter anderem des Vandalismus-Problems an der Stadthalle Herr zu werden. Der neue Polizeidirektor ist bereits in Terminabsprache mit dem Rathaus.
Die Stadt Mettmann will eine Ordnungspartnerschaft gründen, der das Ordnungsamt, die Kreispolizei und das Jugendamt angehören. So soll auf Brennpunkte besser reagiert werden können. Ein solcher habe sich ganz offenbar rund um die Stadthalle gebildet, berichteten Bürgermeister Thomas Dinkelmann und SPD-Fraktionschef Florian Peters jetzt im Hauptausschuss: Frauen würden diesen Bereich in den Abendstunden meiden. Auf Bitten der Stadt habe die Polizei eine Zeit lang verstärkt Streifen eingesetzt, doch das habe zu keinen nachhaltigen Effekten geführt. Zurzeit seien dort verstärkt Vandalismus-Taten zu beobachten, sagte Bürgermeister Dinkelmann.
In vielen anderen Städten gibt es bereits eine Ordnungspartnerschaft. Warum nicht in Mettmann?
Dass es noch keine gibt, ist nicht ganz richtig, denn Stadt und Polizei hatten in Mettmann bereits 2009 eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Diese ist allerdings eingeschlafen und muss jetzt wiederbelebt werden. In Ratingen beispielsweise hat die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsamt eine lange Tradition. „Bereits seit August 2011 gibt es einen von Stadt und Polizei unterzeichneten Kooperationsvertrag“, sagt Ordnungsdezernent Harald Filip. „Schon damals hat man erkannt, dass eine gute Kooperation von Stadt und Polizei sinnvoll ist, besonders wenn die Zuständigkeiten von beiden Behörden berührt sind.“
Was ist eigentlich eine Ordnungspartnerschaft?
Verschiedene Behörden und Akteure der Stadtverwaltung wie Ordnungsamt, Jugendamt und Streetworker vereinbaren eine enge Kooperation mit der Polizei. Sie pflegen einen regelmäßigen und engen Austausch und treten auch gemeinsam in der Öffentlichkeit in Erscheinung, indem beispielsweise Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Polizisten gemeinsam Streife gehen.
Welchen Aufgaben widmet sie sich?
In Ratingen sind es zum Beispiel störendes Verhalten von Jugendlichen und Problemgruppen, exzessiver Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit, achtlos weggeworfener Müll, Bedrohungen, Ruhestörungen, aber auch Vandalismus – so wie jetzt an der Mettmanner Stadthalle.
Haben Ordnungspartnerschaften denn mehr Rechte?
Nein. Das sagt Polizeidirektor Thomas Decken, der neue Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz. „Alle Beteiligten haben keine anderen Rechte als bei jeder anderen Gelegenheit auch“, klärt er auf. Der gemeinsame Auftritt habe jedoch „eine beruhigende Wirkung“ auf die Bürger.
Welche Vorteile hat dann eine Ordnungspartnerschaft?
„Die Beteiligten arbeiten gemeinsam sehr viel schneller und verkürzt zusammen“, sagt Decken. „Wir können Kommunikations- und Organisationsprozesse beschleunigen.“ Dabei geht es nicht darum, nur kurzfristige Erfolge zu erzielen: „Unsere Maßnahmen dürfen nicht situativ, sondern sie müssen nachhaltig sein“, erklärt Decken. Das erfordere von allen Beteiligten mehr Aufwand, denn eine polizeiliche Maßnahme – beispielsweise das Verweisen von randalierenden Jugendlichen – müsse von flankierenden Maßnahmen der Städte begleitet werden, die beispielsweise versuchen, diesen Jugendlichen Orte anzubieten, an denen sie sich gerne aufhalten.
Wie geht es mit der Ordnungspartnerschaft jetzt in Mettmann weiter?
Thomas Decken, der neu im Amt ist und sich zurzeit all seinen Ansprechpartnern vorstellt, ist bereits mit der Stadt Mettmann in Kontakt, um einen Termin mit dem Bürgermeister zu vereinbaren. Dann will Decken alle weiteren Schritte festzurren. „Es wird noch ein bis zwei Wochen dauern, dann bin ich im Rathaus“, sagt er.