Langenfeld Der SkF und Vonovia stehen Obdachlosen bei
Langenfeld. · Erster Langenfelder erhält dank der Initiative „Endlich ein Zuhause!“ eine Wohnung.
(gut) Kai S. hat wieder ein Zuhause. Dank der Kooperation zwischen einem Sozialverband und einem privaten Wohnungsunternehmen hat der bislang Wohnungslose jetzt ein Dach überm Kopf. Saskia Lück, Immobilienkauffrau beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Langenfeld, und Vonovia-Regionalbereichsleiter Sebastian Lott unterzeichneten kürzlich mit dem Langenfelder den Mietvertrag für dessen neue Wohnung.
Kai S. sei der erste Wohnungslose aus Langenfeld, der im Rahmen der NRW-Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ in eine Vonovia-Wohnung eingezogen sei, teilte das Unternehmen mit. Dieser Schritt ermöglicht ihm neben einer finanziellen Existenzsicherung den Aufbau eines selbstbestimmten Lebens, hoffen alle Seiten. „Wie soll ein Mensch arbeiten gehen, wenn er morgens nicht weiß, wo er abends schlafen oder sich am kommenden Morgen für die Arbeit duschen soll“, fragt Kai S.
„Wir danken Vonovia für die gute Kooperation bei der Vermittlung der ersten Wohnung und freuen uns, dass schon die nächste Vermittlung kurz vor dem erfolgreichen Abschluss steht“, sagt Rainer Sartoris, Bereichsleiter der Wohnungslosenhilfe des SkF Langenfeld. Die Fachberatungsstelle des Sozialverbands für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind, bietet in den Städten Monheim, Hilden und Langenfeld Beratung an und begleitet nach einer gelungenen Vermittlung bedarfsgerecht in der eigenen Wohnung weiter.
Wohnungslosigkeit ist nicht nur angesichts der Corona-Pandemie problematisch. Das Leben ohne eigene Wohnung oder auf der Straße verstärkt Armut und soziale Isolation. Es macht die betroffenen Menschen im schlimmsten Fall krank. Laut der jüngsten Wohnungslosenstatistik des Landes NRW waren im Sommer 2018 mehr als 44 000 Menschen ohne eigene Wohnung. Viele sind in Notunterkünften von Kommunen und von freien Trägern untergebracht. Ein weiterer großer Teil der wohnungslosen Menschen kommt tage- oder wochenweise bei Freunden und Bekannten unter, was aber nur eine Übergangslösung ist.
Das Land NRW setzt hier mit ihrer Initiative „Endlich ein Zuhause!“ an. Zur Verbesserung der Situation hat Sozialminister Karl-Josef Laumann im vorigen Jahr mit Vertretern der Wohnungswirtschaft eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel ist es, Wohnungsverluste zu vermeiden und wohnungslose Menschen besser und schneller mit Wohnraum zu versorgen. Schwerpunkt sind 20 laut Obdachlosenstatistik besonders betroffene Kommunen. Im Kreis Mettmann haben sich für dieses Projekt vier Fachberatungsstellen zu einer Kooperation zusammengeschlossen: der Caritasverband für den Kreis Mettmann, die Diakonie in Velbert, der SkF Ratingen und der SkF Langenfeld.