Dachstuhlbrand in Langenfeld Schaulustige stören bei Löscharbeiten

Update | Langenfeld · Schwieriger Einsatz für die Langenfelder Feuerwehr am toom-Kreisel an der Hardt – nicht nur wegen etlicher „Blaulicht-Touristen“.

Die Feuerwehr bekämpfte den Brand von mehreren Seiten, auch von der Drehleiter aus.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(gut) Der Dachstuhlbrand am Sonntagabend an der Hardt wurde nicht nur von der Feuerwehr gelöscht, sondern auch von ihr entdeckt. Langenfelds Stadtbrandmeister Wolfram Polheim persönlich war es, der mit einem Kollegen auf dem Weg in den Feierabend war und an dem zweieinhalbstöckigen Einfamilienhaus gegenüber vom toom-Baumarkt vorbeikam. „Wir sind von einer Übung an der Landesfeuerwehrschule in Münster zurückgekehrt und haben gesehen, wie Rauch aus dem Haus drang“, berichtet der Feuerwehrchef.

Fünf Stunden hielt der Brand die Einsatzkräfte anschließend in Atem, von etwa 18 bis 23 Uhr. Verletzt wurde niemand, womöglich auch deshalb, weil Polheims Kollege, während er selber die Wache alarmierte, die Hausbewohner aus dem Haus holte, einen 70-Jährigen und dessen 68-jährige Lebensgefährtin.

Um 18.10 Uhr löste die Feuerwehr Stadtalarm wegen des Brandes unmittelbar am Kreisverkehr aus, einem der meistbefahrenen Verkehrsknotenpunkte der Stadt. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, schlugen „massiv“ Flammen aus dem Dach, berichtet Einsatzleiter Jörg Ummelmann. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand von mehreren Seiten, von der Drehleiter aus und auch durch Kräfte, die sich im Treppenhaus vorarbeiteten. „Die Dachisolierung und die im Bereich des Dachbodens verbaute, brennende Sauna behinderten immer wieder die Löschmaßnahmen“, teilt Ummelmann mit und berichtet von „vermehrten Schlauchdefekten, verursacht durch die Trümmer im Gebäude“.

Zudem hätten sich „Einsatzstellen-Touristen“ am Brandort eingefunden. Die Schaulustigen seien während der Löscharbeiten „immer wieder in die Einsatzstelle gelaufen und mussten durch Polizei und Feuerwehr verwiesen werden“, so der Einsatzleiter. Zum Teil hätten sie nicht nur fotografiert und gefilmt – auch die Hausbesitzer –, sondern hätten sogar versucht, mit dem PKW „die Einsatzstelle zu befahren“, kritisiert Ummelmann Autofahrer, die glaubten, die Absperrungen im Bereich von Hardt und toom-Kreisel ignorieren zu können.

Ob in der Dachboden-Sauna auch der Brandherd liegt, ist noch unklar. Die Brandursache wird jetzt von der Polizei ermittelt.

Insgesamt waren laut Feuerwehr 15 Fahrzeuge und 72 Einsatzkräfte vor Ort, dazu DRK und Malteser mit etwa 30 Kräften. Die Feuerwehr Erkrath unterstützte die Langenfelder mit Spezialtechnik im Bereich Atemschutz, die Feuerwehren Hilden und Monheim halfen während der Löscharbeiten bei anderen Einsätzen am Sonntagabend aus, so bei einem Kellerbrand und einem Verkehrsunfall.

(gut)