Langenfeld: Wohin führt der Kulturpfad?
Die von den Kulturmanagern der Stadt erstellte Route zu Kunst und Kulturstätten steht auf dem Prüfstand.
Langenfeld. Bisher machte Langenfeld vor allem als guter Wirtschaftsstandort und "Entschuldungsmeister" von sich reden. Wenn es nach Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) geht, dann soll künftig im gleichen Atemzug über die Kulturstadt Langenfeld gesprochen werden. Diese will den Weg zu den bildenden Künsten ebnen: Bürger und Besucher sollen über einen imaginären Kulturpfad spazieren können, der sie zu allem führt, was auf diesem Gebiet sehenswert ist.
Welche Stationen dazu gehören könnten, dazu haben die Kulturmanager im Rathaus eine Vorschlagsliste erstellt, die am Dienstag, 22. April, im Kulturausschuss zur Diskussion steht (18 Uhr, Rathaus, Saal187).
22 Stationen sind vorgesehen. Von Gerhard Schmitz’ Hobelmuseum an der Hansastraße, über den Alten Bahnhof, aus dem Ingo Henkels eine Kleinkunstbühne gemacht hat, führt der Weg zunächst über die Rekonstruktion des Wiescheider Schalenschneiderkottens im Volksgarten zur Postkutschen-Remise und dem Kulturellen Forum im 1909 als Schule erbauten Freiherr-vom-Stein-Haus.
Die im Innenhof des Forums postierte oberfränkische Prunkvase aus Sandstein von 1900 soll ebenso als "Kunst im öffentlichen Raum" am Kulturpfad liegen, wie Horst Gleskers Edelstahl-Relief "Chaos und Ordnung" (2001) am Eingang zum Kulturzentrum und Otto Herbert Hajeks Plastik "Stadtzeichen" (1980) vor der Markthalle. Station Nummer 15 ist Christa Bremers Bronze-Skulptur "Verzweiflung, Gefangenschaft, Schändung" (1998), das zentrale Mahnmal der Stadt für die Opfer von Krieg und Gewalt. Weiter geht es zu Adolf Luthers Hohlspiegelinstallation "Integration" (1990) am Rathaus.
Auch zur noch nicht realisierten Stele von Heinz Mack auf dem Sparkassen-Vorplatz und zur "Alten Feuerwache" In den Griesen, die erst noch Kulturstätte werden muss, könnte man auf dem Kulturpfad wandeln.
"Wir hatten den Auftrag, zu sammeln. Ein Kulturpfad ist nie abgeschlossen, wir sind offen für weitere Vorschläge, gerade auch zu Kunstwerken in Privatbesitz", sagt Eckart Heske. Der VHS-Verwaltungsleiter hatte die Federführung beim Entwurf.
Den stuft Rolf D. Gassen, Fraktionschef der FDP, als "unsystematisches Sammelsurium" ein. Langenfelder Kulturpfad - dieser Titel sei anspruchsvoll gewählt, Besucher dürften da Leuchttürme erwarten, meint er. "Stattdessen wird man zu einer Büste von Felix Metzmacher oder Konrad-Adenauer-Plakette geleitet", so Gassen. Stadtgeschichtlich bedeutsame Zeugnisse, wie die Überreste der Erdhügelburg an der Schwanenmühle oder das Gut Hecke (B8) seien nicht als Stationen des Pfades vorgesehen.
Dass sich die Auswahl auf Kunstwerke und Kulturstätten beschränkt, halten Christa Kaffsack (CDU) und Lothar Witzleb (SPD) prinzipiell für richtig. "Auf Baudenkmäler wird schon durch den Umweltschutz- und Verschönerungsverein hingewiesen", sagt die Christdemokratin.
Dennoch hält die Kultur-Sprecherin der Mehrheitsfraktion es für richtig, im Zuge des Kulturpfades auf die Bodendenkmäler der Vorgängerbauten von St.Martin und St.Barbara als wichtige Plätze für das Werden Langenfelds aufmerksam zu machen. Kaffsack: "Konsequenterweise müsste dann auch die Motte Schwanenmühle dazu gehören."