Langenfelds Narrenvolk begrüßt das neue Prinzenpaar
Die Prinzessin überrascht mit einem selbst geschneiderten Kleid.
Langenfeld. Pünktlich zum 11.11. proklamierte Bürgermeister Frank Schneider vor rund 500 Gästen in der Stadthalle die Reusrather Eheleute Derks als Klaus IV. und Elke I. als Prinzenpaar der Session. In einer schwungvollen Sitzung unter der bewährten Leitung von FLK-Präsident Benno Schollmeyer erhielten der 51-jährige Speditionskaufmann und seine Prinzessin die Insignien der närrischen Macht.
Elke I., selbst Designerin und Inhaberin eines Brautmodengeschäftes, überraschte mit einem selbstgeschneiderten königinnenhaften, glimmernden Kleid in gold-orange und einem Diadem. Auch bei Prinzengewand und Pluderhose von Klaus IV. überwiegt orange, kein Wunder, der aktuelle Schützenkönig der Sebastianus-Schützen Reusrath und zweimaliger Stadtkönig ist Niederländer. Konsequenterweise nutzt sein von Hans-Werner Jansen geschriebenes Prinzen- beziehungsweise Motto-Lied die Melodie des Ohrwurms „Amsterdam“. Bürgermeister Schneider mutmaßte, als Prinzenwagen würde diesmal ein überdimensionaler Wohnwagen durch Langenfeld fahren.
Das Fünf- Stunden-Programm der 55-Jahre-Komitte-Jubiläumssitzung bot für jeden etwas. Norbert Conrads begann -durch den Saal wandernd — mit Kölschen Liedern im klassischen Gewand. Mit dem Elferrat zog der karnevalistische Nachwuchs ein, das Jugendtanzcorps Rheinsterne und erst recht das Kindertanzcorps der Echten Fründe setzen erste Qualitätsmaßstäbe. Der gewiefte Kommandant der vielköpfigen Garde der Funken Rot Weiss Hürth holte die Gäste das erste Mal von den Sitzen, und diesmal blieb — dank der straffen Sitzungsleitung - auch bei der kurzen Verabschiedung der Vorjahrestollitäten und der Proklamation der neuen Narrenfürsten die gute Stimmung im Saal erhalten.
Bauchredner Klaus mit seinem Willi war der einzige Redner des Abends, aber die beiden waren richtig gut. Das Tanzcorps Echte Fründe erwies sich in seinem ersten Sessionsauftritt für das Komitee als wirkliche Freunde und Helfer, eine drohende Programmlücke schlossen sie mit fünf ! Tänzen voller Akrobatik und begeisterten mit ihrer Musik, nicht nur von der „schäl Sick“.
Die Domstürmer brachten den Saal an seine Grenzen, und umgekehrt. Die nur noch stehenden und klatschenden Narren sangen so ausdauernd den Vorjahreshit der Gruppe „ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sonnesching, dass die Kölner nur eine Chance sahen: Mit dem berühmten AC/DC-Klassiker „Highway to hell“ und Vorsänger Micky Nauber selbst am Schlagzeug rockten sie gegen Mitternacht die Halle komplett. Die einzige Rakete des Abends hatten sie sich redlich verdient. Mit einer gewaltigen Lasershow schaffte es Lutz Kniep, nach diesem Spektakel dennoch einen musikalisch besonderen Schlusspunkt zu setzen. Die flimmernden Lichter zeigten sogar lokale Motive wie die Kirchtürme von St. Josef und Martin.