Neues Projekt in Monheim Lebenshilfe kümmert sich um Geschwister

Monheim · Ein neues Projekt in Monheim widmet sich besonders den Brüdern und Schwestern behinderter Kinder.

Michael Haut (l.) und Markus Greis (r.) von „Wir helfen Kindern e.V.“ überreichen Nicole Reinhold-Dünchheim (Lebenshilfe) den symbolischen Spendenscheck.

Foto: RP/Wir helfen Kindern e.V.

(gut) Geschwister von Kindern mit einer Behinderung werden häufig früher in die Verantwortung genommen als ihre Altersgenossen. „Auf Geschwisterkindern lastet oft der Druck, ,funktionieren’ zu müssen, da ihr Bruder oder ihre Schwester mit Behinderung viel Raum in der Familie einnimmt“, berichtet Uli Gaßmann, pädagogischer Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreisvereinigung Mettmann. Für die Eltern sei es in der Regel schwierig, dem Geschwisterkind die notwendige Zeit zu widmen und auf dessen Fragen einzugehen. Dies sei aber wichtig, da auch der Lebensalltag des nichtbehinderten Nachwuchses stark durch die Behinderung der Schwester oder des Bruders beeinflusst wird.

Um Geschwisterkinder zu stärken, entwickelt die Lebenshilfe deshalb ein neues Projekt. Ziel ist es, sie mit Spiel und Spaß zu begleiten und gemeinsame Strategien zu finden, wie sie mit der besonderen Lebenssituation besser umgehen können. „Außerdem entsteht so für die Kinder die Möglichkeit, nachhaltige Kontakte mit anderen Geschwisterkindern zu knüpfen, die ähnliches erleben“, sagt Gaßmann, dem das Projekt schon lange eine Herzensangelegenheit ist.

Schon bald soll das Projekt in Monheim starten – und dafür gab es jetzt eine Anschubfinanzierung durch eine großzügige Spende. Der Verein „Wir helfen Kindern“ gab 5000 Euro. „Wir wollen vor Ort helfen und freuen uns, dass wir ein Thema unterstützen können, das bisher noch wenig Aufmerksamkeit erfährt“, erklärte Markus Greis, Beisitzer des Vorstands, bei der Übergabe der Spende. Der ehrenamtlich geführte Verein wurde vor zehn Jahren gegründet. Seitdem hat er insgesamt fast 920 000 Euro ausgeschüttet zugunsten lokaler Projekte der Kinder- und Jugendarbeit.

Frühförderung unterstützt mehr als 160 Kinder im Kreis

Nicole Reinhold-Dünchheim, Vorsitzende der Lebenshilfe-Kreisvereinigung, nahm den Spendenscheck dankend entgegen. Die Lebenshilfe ist eine Elternvereinigung, die sich im heutigen Kreis Mettmann seit 1963 für die Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörigen einsetzt. Sie versteht sich als Selbsthilfeorganisation. Für mehr als 250 Erwachsene mit einer geistigen Behinderung bietet sie verschiedene Wohnformen, den Fachdienst Autismus sowie Freizeit- und Sportveranstaltungen an. Die Frühförderung unterstützt kreisweit mehr als 160 Kinder von der Geburt an bis zum Schuleintritt. Hinzu kommt der Familienunterstützende Dienst, der Freizeitaktivitäten für Schulkinder und junge Erwachsene organisiert.

(gut)