Baumberger feiern ihre Straße Mit der Gondel über die Hauptstraße

Monheim · Beim Stadtteilfest in Baumberg hatten besonders die Kinder ihren Spaß. Sie konnten surfen, angeln und an einem Mini-Sandstrand sitzen.

Weil Baumberg am Rhein liegt, haben die Kulturwerke eingeladen, sich in einer Gondel schieben zu lassen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ein singender Gondoliere in Baumbergs Hauptstraße? Da waren die Baumberger sicher froh, dass die Gondel auf trockenem Asphalt unterwegs war und sich nicht in hochwasserüberfluteten Straßen bewegen musste. Und dass es sich letztlich auch nicht um ein Rettungsboot, sondern um eine fantasievolle Vorführung der Kulturwerke handelte, die der Nähe Baumbergs zum Rhein geschuldet war. So herrschten dann viel Trubel und gute Laune im heißen Sommerwetter beim Hauptstraßenfest. Es wurde geklettert, gemalt, geangelt, gesungen und gebastelt.

Selbst Surfen ohne Wasser war angesagt. Auf einem Surf-Simulator, sicher umgeben von einem aufblasbaren Terrain, das für weichen Fall sorgte, versuchte Alina (12) ihr Glück. Barfuß und mit erstaunlicher Körperbeherrschung ausgestattet, hält sie sich auf dem hin und her wogenden Brett recht gut. Ein paar Anweisungen kriegt sie vom Steuer-Desk aus zugerufen. Ein echtes Talent.

Oskar (10) ist gar nicht mehr von der Endlos-Kletterwand zu lösen. Er macht das sehr geschickt auf dem rotierenden Band mit den vielen versetzten Trittsteinen. Und während seine Eltern auf dem Boden in der Schwüle des Mittags schwitzen, ist ihr Sohn topfit in Aktion.

Die Jüngeren treffen sich beim Baumberger Turn- und Sportclub im Zelt und versuchen sich im Balancieren. Flusssteine, Wackelbrett und Sensorik-Steine meistern sie recht geschickt mit den kleinen Füßen. Das stellt auch eine der Trainerinnen fest. „Das können viele sehr gut“, sagt sie erfreut. Und wer nicht mehr sein Gleichgewicht testen will, der geht auf die Rollenrutsche und gönnt sich eine kleine Massage.

Auch der Tauchverein Mantees Monheim setzt eindeutig auf den Nachwuchs und lässt ihn angeln. Eine Idee, die gut ankommt, zumal die Teilnehmer auch etwas gewinnen können.

Paula lässt sich ein Tattoo machen. Natürlich nicht stechen, sondern per Schablone und Airbrush auf das Ärmchen zaubern. „Stechen würde Mama nicht wollen“, sagt die Kleine. Obwohl sie gerne eins hätte, das dauerhaft hält und das sie in der Schule vorzeigen kann. So überlebt das kleine Kunstwerk auf der Haut nur bis zur nächsten Dusche. Und die will Paula etwas hinaus zögern.

Spaß macht es auch, mit dem Römischen Museum Haus Bürgel Schlüsselanhänger aus Leder herzustellen. So kleine Kunstwerke selbst zu schaffen, lockt viele Mädchen und Jungen an. So können die Helfer manchmal kaum den Andrang bewältigen. Kinderschminken mit dem Jugendclub Baumberg und vor allem aber auch das Springen und Toben auf diversen Luftkissen macht am Samstagmittag echt Laune beim bunten Angebot auf der Hauptstraße.

Über allem schwebt ein würziger Duft, denn wo getobt, gespielt und gebastelt wird, muss auch gegessen werden. Für viele Besucher wird am Samstagmittag die Küche sicher kalt geblieben sein, denn auf der Hauptstraße brutzelte es nur so: gewürzte Hühnerspießchen, Zwiebelfleisch, das obligatorische Würstchen in vielen Varianten, gegrillte Champignons mit delikatem Dip – das Angebot ließ keine Wünsche offen beim Fest für alle zwischen Deich- und Schwanenstraße.

Das städtische Citymanagement hatte zusammen mit Handel, Baumberger Gastronomie und Vereinen das trockene Wetter optimal genutzt. Dazu sorgten diverse Bands für schwungvolle Stimmung unter den vielen Gästen. „Wir wollen, dass die Menschen den Sommer in der eigenen Stadt genießen können“, hatte Lea Lechner vom städtischen Citymanagement im Vorfeld erklärt. Und das taten sie sehr zahlreich – und kamen zu Fuß oder per Rad.

Für einen Aufenthalt im Liegestuhl auf einem kleinen aufgeschütteten Strand in der Mitte Baumbergs war es genau das richtige Wetter. Direkt vor der Bühne konnten Familien bei passender Live-Musik relaxen. Für die Erwachsenen gab es Cocktails. Was fehlte, waren nur eine frische Brise und das Meer.