Monheim: Bauprojekt - Rätsel ums Brauereigelände
Im Rathaus wundert man sich über fehlende Unterschriften und Anfragen möglicher neuer Investoren. Hans Peters aus der Brauereidynastie und das Investorenduo August Lotz/Paul Breitner halten sich bedeckt.
Monheim. Der Planungsausschuss hat sich damit beschäftigt. Und es gab eine Bürgerbeteiligung. Das alles ist mehr als ein Jahr her. Passiert ist seither nichts. Dabei geht es nicht um irgendein Eckgrundstück im Randgebiet.
Die Rede ist von 7000 Quadratmetern bester Innenstadtlage zwischen Biesen- und Alter Schulstraße: das ehemalige Brauereigelände. 60 barrierefreie Wohneinheiten sollten her. Eine Tiefgarage mit 50Stellplätzen war ebenso vorgesehen wie Spielplätze und ein Fußweg am Krankenhaus vorbei zur Alten Schulstraße. Und?
"Wir wüssten hier selbst gerne, was los ist. Der Bebauungsplan ist noch nicht endgültig rechtskräftig, weil der städtebauliche Vertrag noch nicht unterschrieben ist", sagt Thomas Waters. Er ist im Rathaus federführend in Sachen Stadtplanung. Besagte Unterschrift sollte eigentlich vom Investorenteam August Lotz (Architekt aus Velbert) und Paul Breitner - ja, die Fußballlegende - getätigt werden.
Doch offensichtlich ist Sand im Getriebe mit Grundstücksverkäufer Hans Peters aus der Brauereidynastie. "Wir sind ziemlich voll am Ball. Aber einige entscheidende Termine stehen noch aus. In einigen Wochen kann mehr dazu gesagt werden", heißt es aus dem Hause Lotz. "Es sind schwebende Gespräche. Mehr möchte ich dazu derzeit nicht sagen", ist Peters selbst ebenfalls in keiner großen Plauderlaune.
Endgültig rätselhaft wird das Ganze aufgrund der Tatsache, dass plötzlich gar nicht mehr wirklich sicher ist, dass Lotz und Breitner die Nase vorn haben. "Offensichtlich verhandelt Herr Peters auch mit anderen Bauträgern. Denn es gab bei uns Anfragen mehrerer Interessenten", schildert es Waters.
Das dürfte nicht nur die Planer im Rathaus verwirren, sondern auch Anwohner. Denn heißt das: Neue Investoren, neue Pläne? Bleibt abzuwarten, ob tatsächlich die nächsten Wochen eine Entscheidung fällt.
Neu ist das Gezerre zwischen Rathaus und Peters nicht. Es gab bereits 2006, zwei Jahre nach der Schließung der Brauerei, Überlegungen, das Areal vielgeschossig zu bebauen. Die Stadtplaner zogen die Reißleine.