Monheim: Der beste Freund als Retter
Der Monheimer Schäferhundeverein bietet neben einer Hundeschule auch Rettungs- und Schutzhundetraining an.
Monheim. "Einen Grundgehorsam sollte jeder Hund haben", findet Petra Fischer. Die 35-Jährige ist im Verein für Deutsche Schäferhunde aktiv. "Bei mir kann jeder lernen, wie der Hund unter Kontrolle gehalten wird, und wie man sich vernünftig mit ihm draußen verhält", sagt die Übungsleiterin.
Dabei ist es ihr egal, welcher Hund an der Leine ist, und wie alt er ist. Für einen Besuch in der Hundeschule sei es nie zu spät. "Der Hund bringt viel mit, aber der Hundeführer muss es lernen", sagt sie.
Die Hauptaufgabe des Vereins sieht Fischer in der Schutzhundausbildung. "Das dauert etwa zwei Jahre", meint Fischer, die selbst einen Schutzhund hat.
Anke Wans ist mit dem 13Monate alten Bo seit ein paar Monaten in der Hundeschule. Er soll auch Schutzhund werden. "Es ist ein lieber Hund mit einem guten Charakter", sagt sie über den Boxer.
Natürlich weiß sie, dass viele Menschen Angst vor dieser Hunderasse haben. Deshalb geht Bo, sobald ein Jogger oder Radfahrer kommt, zur Seite und setzt sich. "Ich finde es wichtig, dass jeder seinen Bereich hat. Schließlich geht es darum, miteinander zu leben und sich nicht gegenseitig zu stören", sagt die 46-Jährige.
Auch Claudia Ott ist von der Hundeschule begeistert. "Hier sind einfach viele nette Menschen, die gut mit Hunden umgehen und uns viel beibringen können", sagt sie und lässt ihre sechsjährige Freya über ein wackliges Holzbrett laufen.
"Wir machen immer erst die Konzentrationsarbeit, danach können die Hunde ein bisschen spielen und laufen", sagt Petra Fischer. Sie verbringt 99 Prozent ihrer Zeit mit den Vierbeinern. "Das ist wie ein Kind, das kann ich ja auch nicht einfach allein lassen", lacht sie.
Bei Wind und Wetter ist sie mit ihren beiden Hunden unterwegs - und verlangt diese Motivation auch von ihren Schülern. "Eigentlich muss man zur Hundeschule nicht viel mitbringen. Den Hund, Leckerchen und die Motivation, auch im Regen mit dem Tier zu arbeiten", sagt sie.
Doch beim Schäferhundeverein geht es nicht nur darum, den Hunden Gehorsam beizubringen. "Ich betreue die Rettungshunde", sagt Petra Grah, die früher beim Technischen Hilfswerk tätig war. "Hier ist es etwas anderes. Man ist nicht ständig auf Abruf, sondern kann einfach zum Spaß trainieren", sagt sie.
Vor einer Weile hat sie dennoch Bekannten bei einem ernsten Fall geholfen: Ein junges Mädchen war aus dem Landeskrankenhaus weggelaufen. Als die Polizei die Suche aufgab, übernahm die 52-Jährige.
"Gonsha hat sie dann wirklich gefunden", erzählt sie von dem traurigen Ereignis. Rettungshunde werden darauf spezialisiert, Personen zu finden und Fährten aufzunehmen. "Das trainieren wir auch hier im Verein", sagt Grah.
Am Samstag lädt der Verein zu einer großen Veranstaltung ein: Der Spaßpokal wird erneut vergeben. "Das ist immer sehr witzig. Es ist ein Geschicklichkeitsturnier für Hund und Besitzer, das jetzt zum neunten Mal stattfindet", sagt Fischer. Daran teilnehmen darf jeder.
Im Oktober lädt der Verein dann zur internationalen Rettungshundeprüfung ein. "Es werden Gäste aus dem In- und Ausland erwartet, drei ausländische Richter aus Japan, den Niederlanden und Tschechien kommen", sagt Fischer.
Die Prüfung, die in Kooperation mit der Kölner Landesgruppe organisiert wird, ist von der internationalen Rettungshundeorganisation anerkannt. "Das ist schon viel Arbeit, wird aber sicherlich auch toll. Wir sind sehr gespannt", sagt Fischer.