Monheim Monheimer Holzwegpassage ist nun einladender
Monheim. · Die Baumberger Einkaufszentrums GmbH hat den Bodenbelag erneuert und die Schaufenster-Rahmen einheitlich streichen lassen.
(elm) Erst auf den zweiten Blick sind die Veränderungen wahrnehmbar: Der Bodenbelag ist nun einheitlich hell, große Blumenampeln mit Geranien bringen leuchtende Farbtupfer in die Passage. Die Rahmen und Sockel der Schaufenster haben einen anthrazitgrauen Anstrich erhalten. Aber der Ladenbesatz im Einkaufszentrum am Holzweg hat sich nicht geändert, weiterhin stehen vier Ladenlokale leer. Es dominieren Dienstleister.
Die verborgene Lage und die Bequemlichkeit der Baumberger Kunden hat Ingrid Badstübner als Hauptprobleme des dortigen Einzelhandels ausgemacht. „Die Menschen, die in den Discountern einkaufen, scheuen den weiten Weg. Hier sind viele alt und lauffaul geworden“, so die 79-Jährige. Sie vermisst vor allem ein gutes gastronomisches Angebot in Laufnähe und bedauert, dass sich das Asialokal am Holzweg nicht halten konnte. Immerhin hätten viele Baumberger inzwischen verstanden, dass sie selber dazu beitragen können, dass ein Gastronomiebetrieb überlebt.
Viele seien bemüht, das Eiscafé Treviso zu unterstützen, das sie alle bereits über eine lange Lebensspanne begleitet habe. „30 bis 50 Prozent weniger Umsätze wegen Corona sind ein großer Schlag für mich“, sagt Graziano Sartori. Der Italiener schätzt sich glücklich, viele Stammkunden zu haben. Er vermutet, dass die städtischen Sanierungsmaßnahmen auch durch Corona ins Stocken geraten seien. Zumindest hatte Isabel Port als Geschäftsführerin der Baumberger Einkaufzentrum GmbH bereits Ende 2019 angekündigt, dass die Fassaden noch mit Rahmen- und Lamellenelementen in Holzoptik eingefasst werden sollen. Auch neue Markisen in warmen Farbtönen sollen angebracht werden. Zudem sollen mehr Licht und neue Info-Stelen die Kunden am zentralen Eingang dazu einladen, in die Passage einzutreten.
Wie eine 79-jährige Baumbergerin, die gerade vor dem Eiscafé sitzt, erfahren hat, soll die Post vom Holzweg zurück ans Ende der Passage, in ein leerstehendes Ladenlokal, ziehen. Ihre aktuelle Lage sorge nämlich auch für viele Verkehrsprobleme. „Die Kunden lassen ihr Auto einfach auf der Straße stehen und blockieren die Sicht für diejenigen, die gerade aus der Tiefgarage kommen“, beklagt die 79-Jährige. Sie ärgert sich auch über Radfahrer, die rücksichtslos durch die Holzwegpassage rasen. Ihre 72-jährige Freundin vermisst in der Holzwegpassage quasi alle Geschäfte, die es dort im Lauf der Jahre einmal gegeben hatte: Schuhe, Blumen sowie Kurz- und Miederwaren.