Monheim Suche nach der Brandursache

Monheim · (elm) Ein Berg angekokelter Glaswolle liegt auf der Terrasse, die einst weißen Fensterrahmen sind völlig verkohlt, oberhalb der gerußten Klinker-Fassade das zerstörte Dach: fast völlig abgedeckt, die Holzsparren angebrannt. 

An der Rückseite der Häuser sind die Schäden besonders dramatisch.

Foto: Schmidt-Elmendorff

Vor seinem Haus auf der Schlegelstraße steht Peter Lemper wie vom Donner gerührt. Dem 66-Jährigen gehört das Haus links von dem Reihenmittelhaus, das am Dienstagnachmittag in Flammen stand. Zei Menschen kamen schwerverletzt in eine Krankenhaus.

Lemper ist bei Freunden untergekommen, sein Haus ist für gut zwei Monate nicht bewohnbar. Das Feuer hatte auf das Dach übergegriffen. Die Ziegel sind mit den wegbrechenden Dachsparren abgerutscht oder von der Feuerwehr weggenommen worden, weil „das Feuer darunter weiterläuft“, wie Feuerwehrchef Torsten Schlender erklärt. In der Nacht rückte die Feuerwehr dreimal zur Brandnachschau aus, um versteckten Glutnestern nachzuforschen. Natürlich müsse der Eigentümer jetzt zusehen, dass der Dachstuhl schnell geschlossen wird, um Regenschäden zu verhindern, so Schlender.

Lemper, der am Dienstag um 16 Uhr am Brandort eintraf, muss sich um Vieles kümmern: einen Elektriker, der den Strom wieder anschließt. Die aufgebrochene Haustür. Immerhin habe die Polizei einen Sicherheitsdienst engagiert, der die Gebäude vor Plünderern bewahrt. Er hofft, dass die Versicherung schnell einen Gutachter schickt. „Ich weiß gar nicht, was wir tun dürfen.“ Er fühle sich alleingelassen.

Derweil gehen die Brandermittler davon aus, dass der Brand fahrlässig oder durch einen technischen Defekt verursacht wurde. Am Freitag wird die Polizei das Gebäude noch einmal mit einem externen Brandsachverständigen aufsuchen, teilt Daniel Uebber, Sprecher der Kreispolizei, mit. Dem Brand war ein lauter Knall vorausgegangen, wie Nachbarn berichteten. Die Bewohner, ein 62-Jähriger und seine 63 Jahre alte Partnerin, hatten das Haus noch vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig verlassen können. Sie hatten schwerste Brandverletzungen und Rauchgasvergiftungen erlitten und mussten mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken geflogen werden. Dort wurden sie direkt auf der Intensivstation aufgenommen. „Sie hatten versucht, den Brand zu löschen, das war aber nicht der Grund für die Verletzungen“, so Uebber. Die beiden Hunde des Ehepaars konnten nur noch tot aus dem ausgebrannten Haus geborgen werden. Eine Katze ist, anders als berichtet, nicht umgekommen. Der Sachschaden wird auf 500 000 Euro geschätzt.