Monheim Die Arbeiten an der Baugrube gehen voran
Monheim. · Derzeit werden auf der Baustelle Gesundheitscampus die Grubenwände stabilisiert.
Derzeit sind keine Bagger, sondern Bohrmaschinen auf dem 6000 Quadratmeter Grundstück an der Alten Schulstraße aktiv. „Jetzt fangen die Gründungsarbeiten an“, sagt Alexander Kürten, Geschäftsführer der Firma Absolut, die den Gesundheitscampus baut.
Um die Baugrube für Tiefgarage und Kellerräume des Gesundheitscampus auszubaggern, muss der Bauherr zunächst die Wände stabilisieren, damit das Erdreich nicht hinein rutscht und Nachbarhäuser nicht gefährdet sind. „Da die meisten Nachbarn, die hinteren und die rechtsliegenden, uns nicht erlauben, die Rückverankerungen auf ihren Grundstücken vorzunehmen, müssen wir mehr Löcher bohren“, erläutert der Geschäftsführer. Das koste Zeit und Geld. Vermutlich drei Monate und 120 000 Euro mehr.
Für die Befestigung der Stützwände müssen nun alle zwei bis drei Meter Stahlträger (Doppel-T-Träger) in die Erde gesteckt werden, damit die Holzbalken später dem Druck des Erdreichs standhalten. Das sind etwa doppelt so viele wie benötigt würden, wenn die Verankerung auf dem Nachbargrundstück installiert werden könnten. Die Stahlträger werden zusätzlich einbetoniert.
Etwa 15 Meter tief sind die Löcher, die von den Spezialbohrern (50 Zentimeter Durchmesser) in die Erde gefräst werden. Dort werden die Stahlstützen eingelassen, die später die aufeinander gestapelte Holzbalken halten sollen. Seit vier Wochen laufen die Arbeiten schon, weitere vier Wochen rechnet Kürten, bis alle Stahlträger stehen. Erst wenn die Grube gesichert ist, könne damit begonnen werden, alte Fundamente herauszureißen. Parallel zu den Arbeiten auf dem ehemaligen Krankenhausgrundstück wird die Stadt Monheim neue Kanäle verlegen und den Tunnel beseitigen, der vom Hospital zu ehemaligen Schwesternheim geführt hat.
Erst nach der Sicherung der Grube werden die Fundamente gegossen
Weil die Alte Schulstraße nicht komplett nutzbar ist, müssen die Arbeiten auf dem Campus-Grundstück mit kleineren Lkw erledigt werden. Die Lkw müssen über die Krummstraße aus der Altstadt herausfahren. „Wir können daher auch nicht in einem Zug ausschachten, weil wir auf dem Gelände Platz zum Wenden benötigen“, so Kürten.
Das sei so mit der Stadt abgestimmt. „Es macht ja keinen Sinn, erst den Campus zu bauen und dann den neuen Mietern eine Baustelle vor der Tür zu präsentieren“, sind sich Stadt und Absolut GmbH einig. Die Grube selbst wird auf etwa 97 Prozent der Grundstückfläche drei Meter tief ausgeschachtet. „Das Grundstück fällt Richtung Rathaus etwa einen Meter tief ab“, so Kürten.
Ab September wird die Stadt mit den parallel laufenden Arbeiten beginnen. In einem ersten Schritt wird der Kanal vom Kreisverkehr am Rathaus bis etwa zum Gesundheitscampus verlegt. Gleichzeitig wird die Straße saniert. Das dauert bis Ende Januar 2020. So der Plan. Dann wird es erst im September 2020 mit dem zweiten Bauabschnitt weitergehen, damit in der Zwischenzeit die Baustelle Campus zugänglich ist und der Rohbau für den Gebäudekomplex hochgezogen werden kann, erläutert Monheims Tiefbauamts-Chef Andreas Apsel.
Errichtet werden sieben Wohn- und Geschäftshäuser mit drei bis fünf Stockwerken. Insgesamt 6300 Quadratmeter Wohnfläche und etwa 2100 Quadratmeter für medizinische Einrichtungen entstehen. 120 Tiefgaragenstellplätze sind geplant.