NRW Monheimer Stadtautos werden teurer

Monheim · Mikar beklagt einen wenig pfleglichen Umgang der Monheimer Kunden mit den E-Autos.

 Die kleinen ZOEs, mit 100 Prozent Ökostrom der Mega betankt, wurden oft für längere Reisen entliehen.

Die kleinen ZOEs, mit 100 Prozent Ökostrom der Mega betankt, wurden oft für längere Reisen entliehen.

Foto: RP/Michael Hotopp

(elm) Das Carsharing-Modell in Monheim läuft wie geschmiert. Inzwischen haben sich in Monheim 1380 Nutzer registrieren lassen und 140 aus den umliegenden Städten. Damit ist die Zahl der Nutzer allein seit Mai 2020 um ein Drittel gestiegen. Jetzt hat Kooperationspartner Mikar die Preise erhöht: So wird für den neunsitzigen Renault-Master Kombi der 24-Stunden-Tarif von 39,90 auf 44,90 Euro angehoben. Und für die E-Autos wird neben Stundenpreis (3,90 Euro) und Tagestarif (29,90 Euro) neuerdings ein Kilometergeld von 11 Cent/Kilometer verlangt. Die Preiserhöhung habe auch mit dem hohen Verschmutzungsgrad zu tun, erklärt Tina Krieger, Vertriebsassistentin bei Mikar. Einerseits würden die Pkw – anders als in den ländlichen Regionen Süddeutschlands – von mehreren Nutzern pro Tag gebucht. Andererseits konstatiert das Unternehmen auch einen wenig pfleglichen Umgang mit den Autos.

Auf Nachfrage von Sabine Lorenz (Grüne) hatte Bürgermeister Daniel Zimmermann in der letzten Ratsitzung vor den Ferien eingeräumt, dass die Firma Mikar ihr Geschäftsmodell vor allem in kleinen ländlichen Kommunen anbiete. „Bei uns ist das städtischer und anonymer, natürlich gehen die Leute weniger pfleglich damit um.“

Der Grund für die Preiserhöhung sei aber vielmehr in der „Fehlnutzung“ des Carsharings durch vor allem junge Nutzer zu sehen, die die Kilometerpauschale missbrauchten, um einen Tagesauflug nach München zu unternehmen. „Mit vier Personen für 29 Euro – das war attraktiver als mit der Bahn zu reisen.“ Für die Mehrzahl der Nutzungen, die sich im nahen Umkreis abspielten, wirke sich das neue Preisgefüge wenig aus. Mikar sei einfach von der hohen Zahl an gefahrenen Kilometern überrascht worden. Man habe befürchtet, dass der Verschleiß an den Fahrzeugen und der Stromverbrauch durch die bisherigen Preise nicht mehr gedeckt seien.

Insgesamt wurden in den zwei Jahren seit Bestand der Stadtautos 618 149 Kilometer zurückgelegt, 501 532 davon rein elektrisch.