Monheim Monheim nimmt an Bundeswettbewerb teil
Monheim. · Wettbewerb „Smart Cities made in Germany“ könnte Fördergelder für die Stadt ermöglichen.
Die Bundesregierung will die Digitalisierung von Städten, Kreisen und Gemeinden forcieren. Das Ministerium für Inneres (BMI) hat deshalb einen Wettbewerb für zukunftsfähige Projekte ausgeschrieben. Die Stadt Monheim hat ihren Beitrag zu „Smart Cities Made in Germany“ fristgerecht abgeschickt und hofft auf Förderung (65 Prozent). In der Ratssitzung am heutigen Mittwoch sollen die potenziellen Kosten – insgesamt 4,3 Millionen Euro – in einem Nachtragshaushalt genehmigt werden.
Seit 2016 arbeitet die Stadt an Monheim 4.0. Flächendeckender Glasfaserausbau, verfügbares freies W-Lan, die digitale Bürgerkarte Monheim-Pass, autonom fahrende Busse, Smart-Lighting und -Parking sind Projekte, die in Teilen umgesetzt sind oder demnächst werden. Jetzt geht sie mit dem Projekt „MonLightGrid“ in den Wettbewerb. Dabei sollen die Bausteine Smart Lighting, die schon in der Erprobung sind, und Smart Metering verknüpft werden.
Hohe Sicherheitsstandards sind für den Datentransfer nötig
Smart Metering, also intelligente Messgeräte, sollen flächendeckend ab 2022 in Haushalten installiert werden. So sieht es der Gesetzgeber vor. Sollte Monheim vom Bund gefördert werden, könnte die Mega diesen Ausbau vorziehen. „Derzeit testen wir Smart Meter bei uns“, sagt Wolfgang Eisenblätter von der Mega. „Die Kombination der beiden Projekte ist neu“, sagt Niels Hauke, Projektleiter bei der Stadt Monheim. Denn „Smart Metering“ beinhaltet nicht nur das Messen von Strom, sondern auch den Datentransfer. Dafür seien hohe Sicherheitsstandards notwendig. Die würden beim Start des smarten Messens dann gleich auch für Smart Lighting mitgedacht. Damit wäre das Kombinationsprojekt unter dem Aspekt der Datensicherheit nach dem Standard des Bundesministerium für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) zertifizierungsfähig. „Das Projekt muss sicher sein, da es um Verbrauchsdaten von Haushalten und Versorgern geht“, erläutert Hauke.
Projektkosten werden auf 12,2 Millionen Euro geschätzt
Wissenschaftlich begleitet werden soll das Projekt von der RWTH Aachen. Außerdem sollen Bürger in die Planung etwa von Lichtstandorten, Leuchtdauer oder Helligkeitsgrad einbezogen werden. Damit wird dieses Projekt deutschlandweit einzigartig und auch übertragbar auf andere Städte – ein Kriterium, auf das der Bund in seiner Wettbewerbsausschreibung Wert legt, neben Ökonomie und Ökologie.
Die Kosten für das Projekt sind von der Verwaltung mit 12,2 Millionen Euro über fünf Jahre veranschlagt, inklusive Beratung und wissenschaftlicher Begleitung. Würde die Stadt aus dem Wettbewerb vom Bund gefördert, so läge ihr Anteil nur noch bei 4,3 Millionen Euro. Die Peto-Fraktion begrüßt die Teilnahme am Wettbewerb. „Die Stadt Moheim ist seit 2016 dabei, die Digitalisierung auf vielen Gebieten voranzutreiben“, sagt Lucas Risse. Da sei es nur ein konsequenter Schritt, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen.