Monheim Marienburg ist das Wahrzeichen von Malbork
Monheim. · Die nordpolnische Stadt hat auch neben der imposanten Festungsanlage einiges zu bieten.
Seit 2005 ist das polnische Malbork Partnerstadt von Monheim. Das ist wichtig zu wissen:
Die Partnerschaft
Das Bindeglied zwischen Malbork (deutsch: Marienburg) und der Stadt Monheim ist der Ritter Winrich von Kniprode. Er war von 1352 bis 1382 Hochmeister des Deutschen Ordens auf der Marienburg in Westpreußen war. Er soll um 1310 in Knipprath bei Monheim geboren worden sein. In seiner 30-jährigen Regierungszeit erlebte der Deutsche Orden seine Blütezeit. Die imposante Ordensburg ist auch das Vorbild für die ebenfalls aus Backstein in Monheim 1880 erbaute Marienburg, die Sommerresidenz des Königlich-Preußischen Landgerichtsrates und Abgeordneten Eugen von Kesseler.
Den Anstoß zu der Städtepartnerschaft, die seit 14 Jahren besteht, gab der damalige Bürgermeister Thomas Dünchheim (CDU). Er hatte seinen Amtskollegen aus Malbork anlässlich der grenzüberschreitenden Gartenschau Euroga 2002 eingeladen, sich einmal die kleine Marienburg anzusehen. Die Pflege der Partnerschaft liegt heute auf vielen Schultern: Der Freundeskreis Malbork unter der Leitung von Margret Jenniches unternimmt alle zwei Jahre eine Polenreise, bei der der Besuch Malborks stets den krönenden Abschluss markiert. Kontakte haben zudem die Musikschule, der Kinder- und Jugendchor, das Jugendparlament, die Sekundarschule, die Peter-Ustinov-Gesamtschule und die Inline-Hockeyspieler der SK Monheim Skunks geknüpft. Im Rathaus ist die Koordinatorin für die Partnerstädte, Dafna Graf, verantwortlich.
Die Stadt
Malbork liegt gut 45 Kilometer südöstlich von Danzig am Nogat, einem Mündungsarm der Weichsel. Die Kreisstadt des Powiat Malborski hat 39 000 Einwohner. Die Marienburg als einstiger Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens ist weltweit bekannt. Malbork entstand Ende des 13. Jahrhunderts (Stadtrecht seit 1286) südwestlich der Burg. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Altstadt von der anrückenden Roten Armee weitgehend zerstört, auch die Burg wurde schwer beschädigt. Erhalten blieben lediglich das gotische Rathaus, die beiden Stadttore (Töpfertor und Marientor), die Lateinschule und der neugotische Bahnhof. Die verbliebenen deutschen Bewohner wurden vertrieben und die Stadt im Zuge der Westverschiebung der Staatsgrenzen von ihrerseits vertriebenen Ostpolen besiedelt.
Sehenswertes
Die Ordensburg ist die größte Festung des mittelalterlichen Europas. Sie gilt zudem als das größte Werk der Backsteingotik. Die malerisch am Nogat liegende Anlage mit drei Schlössern war 150 Jahre lang die Hauptstadt des Ordensstaates. Seit 1309 war sie Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens. 1997 wurde die 21 Hektar große Burganlage zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Erst 2016 wurde der Wiederaufbau der Marienkapelle abgeschlossen. Dabei wurde die acht Meter hohe Marienstatue an der östlichen Burgwand rekonstruiert, ein Wahrzeichen von Burg und Stadt. Das Burgmuseum beherbergt eine Bernstein-Ausstellung und eine „Orientalische Militaria-Schatzkammer“. Immer am vierten Juliwochenende wird die Belagerung der Marienburg im Jahre 1410 inszeniert, als das polnisch-litauische Heer nach der Schlacht von Tannenberg die Festung einzunehmen versuchte. Ritter- und Kavalleriegefechte, Armbrust – und Bogenschützenturniere werden bei diesem Festival geboten, dazu ein mittelalterlicher Markt. Für Kinder bietet die Stadt auch andere Attraktionen wie den Dino-Park und einen Kletterpark mit zehn Parcours unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades. Der neue Segelhafen Nordpark ist Anlaufstelle für Wassersportler jeglicher Art.