„Tonarm“ wird installiert Vom Kreisverkehr zur Schallplatte
Monheim. · Das Kunstwerk im Kreisel an der Bleer Straße soll am 24. August vorgestellt werden.
Der Plattenteller leuchtet Passanten und Autofahrern im Kreisverkehr Bleer Straße/ Berliner Ring schon entgegen. Angedeutete Spiralen in orange, hellblau und grün drehen sich in Fließrichtung des Verkehrs. Das Berliner Künstlerkollektiv „Inges Idee“ hat das Werk entworfen. Vollendet wird es am kommenden Mittwoch. Offizielle vorgestellt wird „Haste
Töne“ am 24. August.
„Mir war die Gegend am Rheinufer in Monheim nicht so geläufig“, sagt Georg Zey vom Künstlerkollektiv. Die kleinteilige Bebauung, der große Kreisel, das leichte Gefälle und das Spannungsverhältnis zwischen Natur und großstädtischen Anmutungen hätten ihm gefallen, beschreibt Zey. Mit Blick auf die Einfamilienhäuser sei dann die Idee entstanden, dort einen Plattenspieler zu installieren. Aus der Farbpalette für Tartanbeläge habe das Kollektiv dann die Farben ausgewählt, die für Natur, Rhein und Wärme stehen. „Der Belag ist durchgefärbt“, erläutert er. Er sei ausbesserungsfähig. Denn die Straße wird benutzt. Das Kunstwerk wird Gebrauchsspuren bekommen. Der Puck in der Mitte des Plattentellers sowie der zwölf Meter lange Tonarm werden nächste Woche Mittwoch installiert. Für Katharina Braun, Leiterin der Kunstschule und zugleich Projektleiterin für Kunst im öffentlichen Raum, war der Kontakt zu dem Künstlerkollektiv außerordentlich inspirierend.
Auch für die „Leda“, die Gänseliesel des Akademieprofessors Markus Lüpertz, steht der Termin. Am 21. September soll die stattliche Bronzefigur, die eher an eine sagenhafte Amazone als an Monheims traditionelle Gänseliesel erinnert, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sie wird an der Rheinpromenade, nahe dem Eingang der Kulturraffinerie K 714, stehen. Lüpertz ist der prominenteste aus der Künstlerreihe, die Monheim mit ihren Werken aufwerten wird.
Für den „Geysir“ liegen die
meisten Gutachten vor
Der umstrittene „Geysir“ des Schweizer Künstlers Thomas Stricker rückt auch ein Stückchen näher. Möglicherweise kann mit dem Bau des Kunstwerks im Herbst begonnen werden. „Die meisten Gutachten liegen vor“, erläutert Braun. Aber eben noch nicht alle. Im Mai 2020, so der Plan, sollte die Wasserskulptur dann endlich
sprudeln.
Der Kreisverkehr an der Sandstaße ist nach vielen Monaten Straßenbau ebenfalls bereit, sein Kunstwerk aufzunehmen. Die roten, „Tanzenden Häuser“ von Timm Ulrichs sind in Arbeit. Was fehlt ist die Zustimmung des Landesbetriebs Straßen NRW, sagt Braun. Ein Aufstellungstermin steht noch nicht fest. Es könnte Oktober werden. An Konzepten für die künstlerische Würdigung des Widerstandskämpfers und Pfarrers Franz Boehm arbeiten derzeit vier Künstler. Sie werden voraussichtlich im November ihre Ergebnisse dem Auswahlgremium vorstellen. Die Skulptur soll auf dem Grundstück rund um die St.-Gereon-Kirche stehen.