<strong>Monheim. Das größte Ereignis beim Konzert der "Bläck Fööss" in diesem Sommer war für Gromoka-Sitzungspräsident Claus Conzendorf nicht etwa die Musik, sondern die Entdeckung des Prinzenpaares für die bevorstehende Session. "Er kam auf mich zu und sagte: ,Ich mach’ den diesjährigen Prinz!’ Damit war ich eine große Sorge los", erinnert sich Conzendorf, der am Freitag im Schelmenturm das Geheimnis um die Identität der Tollitäten gelüftet hat. Prinz Bernd I. - mit bürgerlichem Namen Volgmann - und Lebenspartnerin Anne Fröhlich, so heißen sie. "Und mer sinn immer fröhlich und good drupp", sagt der 54-jährige Vermögens- und Finanzberater im einwandfreien Monnemer Platt, obwohl er gebürtiger Mecklenburger ist. Anne Fröhlich macht an diesem Abend ihrem Namen alle Ehre und strahlt wie eine echte Prinzessin. Sie stammt aus Bad-Essen bei Osnabrück, lebt seit drei Jahren in der Alten Freiheit und ist aktives Mitglied der Gromoka. Prinz Bernd I . liebt seit seiner Jugend den Fastelovend, ist Senator bei den Altstadtfunken, passives Mitglied in der Prinzengarde Blau-Weiß und natürlich in der Gromoka tätig. Getreu dem diesjährigen Motto: "Karneval in Monnem is prächtig, dröm fiere mir kurz und heftig" will das Paar so richtig jeck sein. Auch das närrische Gefolge ist bekannt: So ist erneut Tanja Bölke, eine 34-jährige Zahnarzthelferin, der Schelm von Monheim. Und da Tanja die Nichte von "Drüje" Toni Bormacher ist, wurde ihr der Karneval praktisch in die Wiege gelegt. Das Monheimer Traditionspaar - Gänseliesel und Spielmann - wird von der Prinzentochter Manuela Volgmann und dem 26-jährigen Studenten Pascal Lütz dargestellt. Persönlicher Adjutant des Prinzenpaares ist Dieter Bertholdt (62) Kaufmann und "ne echt kölsche Jung". Als Hofdame fungiert Marie-Luise Bertholdt, als Prinzenführer wurde Ex-Prinz Peter Drösser bestimmt. Gesellschafts-Adjudant ist zum dritten Mal Dirk Bertram, sein Stellvertreter ist der 65-jährige "Rennradfahrer" Manfred Füsser.

Schelmenwecken fast ohne Regen und Sturm

Schelm Tanja Bölke wartete gestern zum Auftakt der Session nicht im Schelmenturm, sondern hinter der Bühne vor Monheims Wahrzeichen. Weil gleichzeitig der Martinsmarkt anlief, hatte sich die Gromoka entschlossen, die Traditionsveranstaltung des Schelmenweckens in Blickrichtung Doll Eck zu legen. Das gefiel nicht allen. Thea Heuft (84) hat nur selten das Schelmenwecken versäumt. Und auch gestern war sie zum Turm gekommen. "Die Altstadt wird außen vorgelassen". Ex-Prinz Peter Drösser konnte sie beruhigen, "Das ist nächstes Jahr wieder anders."

Glück hatten die Karnevalisten gestern. Um 11.11 Uhr war Regenpause. Der heftige Wind hatte sich gelegt. Schelm Tanja, die ja 264 Tage im Turm geschlafen hatte, wunderte sich über die Neuheiten in Monheim. "Ein Rathauscenter 33? Wozu? Was ist der Monberg?

Das Tanzcorps Gänselieschen und Spielmänner stimmte auf die neue Session ein und dann fing es wieder an zu regnen. Die Feier ging weiter - in den verbliebenen Gaststätten der Altstadt.