Im Monheimer Stadtrat Büros und Gewerbe am Kielsgraben
Monheim · Zwei Bebauungspläne stehen im Stadtrat zur Entscheidung an. Nach dem Aufstellungsbeschluss für das Areal an der Benzstraße geht es um die Veränderungssperre am Kielsgraben-West. Dort sollen weitere Büros entstehen. An der Benzstraße soll Gewerbe mit höheren Emissionen Platz finden.
Im Anschluss an die Rheinpromenade mit der Kulturraffinerie K714 und den Firmen im Rheinpark, plant die Stadt in Fortsetzung weitere Büroansiedlungen am Kielsgraben-West. Zwischen dem Kielsgraben im Norden, dem bebauten Grundstück am Kielsgraben im Osten und dem Bürogebäude und dem Parkhaus im Süden sollen „qualitativ hochwertige Büros“ entstehen, sagte die Beigeordnete Lisa Pientak. Dafür müssten die Politiker am kommenden Mittwoch im Stadtrat eine Veränderungssperre beschließen.
„Die Lage am Rhein und die zukünftig neugestaltete Rheinpromenade machen den Standort hoch attraktiv“, so Pientak. Und im östlichen Teil biete sich die Möglichkeit, neue Hallen für produzierendes Gewerbe zu bauen. Bereits 2020 hatte die Stadt eine Vorkaufsrechtsatzung beschlossen. Damit habe man die Möglichkeit, für die Flächenentwicklung auf die privaten Grundstücke zuzugreifen.
Ebenfalls im Rat abgestimmt wird über den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Benzstraße. Das 2,8 Hektar große Gelände befindet sich auch am Kielsgraben. Es grenzt an den Aldi-Markt und liege „deutlich hinter“ der Fläche an der Rheinfront, so Pientak. Hier möchte Monheim für Gewerbe mit höherer Emission Raum schaffen. Denn hohe Schallschutzanforderungen machten es immer schwerer, geeignete Grundstücke zu finden, sagt die Beigeordnete. An der Benzstraße befänden sich bereits einige Firmen, deren Produktion mit Lärm einhergehe. Die Benzstraße sei bereits als Erschließungsstraße für den Schwerverkehr ausgebaut. So könnten neue Gewerbe- und Industrieanlagen entstehen. Der Bebauungsplan solle zukünftig weitere Angebote schaffen und den Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten geben. Ein Pluspunkt: Es gibt dort einen Gleisanschluss.
Ein Beschluss mit
längerfristiger Perspektive
Aktuell gebe es noch keine Interessenten oder konkrete Ansiedlungsbeispiele, berichtet die Beigeordnete. Es handele sich bei dem Aufstellungsbeschluss um eine längerfristige Perspektive. Man wolle aber damit möglichen Erweiterungsplänen des ansässigen Aldi-Marktes zuvor kommen.
Die CDU-Fraktion ist zwar insgesamt zufrieden damit, wenn auch produzierendes Gewerbe am Kielsgraben berücksichtigt wird. „Wir werden aber nachfragen, an welche Betriebe gedacht ist“, sagte Markus Gronauer. Nicht sinnvoll finde man es jedoch, eventuell den Aldi-Markt an diesem Standort einzuschränken, falls der eine Erweiterung plane. Auch Alexander Schumacher (SPD) sagt, grundsätzlich stehe man den vorgelegten Plänen der Stadtverwaltung „aufgeschlossen“ gegenüber. „Der Rheinpark ist voll.“ Und weitere Flächen seien demnach für die zukünftige Ansiedlung von Firmen und Gewerbe dringend notwendig.
Schumacher merkte an, Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) habe vorgeschlagen, auf dem Braas-Gelände, das demnächst teils mit Gewerbe, teils mit Wohnbebauung entwickelt werden soll, auch einen Supermarkt wie Rewe oder Edeka anzusiedeln.
Sollte das tatsächlich so umgesetzt werden, spielten bei der Ansiedlung geltende Abstandsregeln zum benachbarten Discounter eine wichtige Rolle.
Ein weiterer Supermarkt wäre zu nah an Aldi dran. Fraglich sei, was passiere, wenn Aldi erweitern wolle, es aber nach dem Aufstellungsbeschluss nicht mehr könne.