Monheim Klimaschutz Bewohner von Schloss Laach wegen Windparks in Sorge

Monheim · Am 22. August informieren Bürgermeister Daniel Zimmermann und die MEGA über Windkraft-Pläne.

In der Nähe von Schloss Laach sollen Windkraftanlagen mit einer Höhe von bis zu 250 Metern installiert werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Neun Millionen Euro hat der Düsseldorfer Investor Rainer Kohl einst in die Sanierung und die stylische Neugestaltung von Schloss Laach und in den modernen, dreigeschossigen Neubau mit zwölf Lofts investiert. Wer eine der Luxuswohnungen kaufte, versprach sich davon Exklusivität, idyllische Natur und vor allem Ruhe in der äußersten Stadtrandlage. Mit den Plänen der Stadt für sechs Windkraftanlagen ist es damit vorbei. „Ich bin von der Dimension der geplanten Windräder schockiert: 250 Meter!“, sagt der Eigentümer einer der Neubauwohnungen. Mit dieser Höhe würden die Windkraftanlagen einen die Landschaft prägenden Charakter erhalten. „Man muss sich ja fühlen, man wohnte mitten im Windpark.“ Ihm graut es vor dem sogenannten Diskoeffekt, dem Schattenwurf des Rotors bei direktem Sonnenschein, und den Geräuschen, die oft als dumpfes Wummern beschrieben werden, ähnlich den wummernden Bässen aus dem Partykeller. Neben der gesundheitlichen Beeinträchtigung fürchtet er auch eine Wertminderung seines – teuer erworbenen – Wohneigentums. 20 Parteien sind betroffen.

Am 11. August haben die Nachbargemeinden Leverkusen und Monheim ihre Pläne für einen gemeinsamen Windpark mit bis zu vier Anlagen – zwei auf jeder Stadtseite – erstmals öffentlich gemacht. Betrieben werden soll er im Verbund der beiden städtischen Energietöchter. Für weitere vier Anlagen auf Monheimer Stadtgebiet sind entlang der A59 bereits Flächen vorgeprüft worden.

Für Dienstag, 22. August, 18 Uhr lädt die Stadt zu einem Informationsabend in die Aula am Berliner Ring ein. Die Pläne hängen ab 17.30 Uhr aus. Auf den Kartendarstellungen seien allerdings nur Potenzialflächen zu sehen und noch keine ganz genauen Standorte, teilt Stadtsprecher Thomas Spekowius mit. In diesen Zonen sei jedoch bereits eine generelle Machbarkeit geprüft worden, um eine Basis zu schaffen, auf der nun diskutiert und entschieden werden könne. Für die anschließenden Genehmigungsverfahren würden auch Naturschutzbelange und wasserrechtliche Auflagen berücksichtigt werden müssen.

Neben Christian Reuber, dem Geschäftsführer der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH (MEGA), werden auch Vertreter der Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL) in der Aula anwesend sein, um Fragen zu beantworten. Spekowius kündigt an, dass nur wenige Tage nach dem Bürgerinformationsabend eine Internetseite online gehen werde, die umfangreich zum Thema informieren werde. „Der Austausch mit der Bürgerschaft bei diesem zentralen Zukunftsthema sind uns wichtig“, wie Zimmermann erklärt. Alle Monheimer Haushalte haben eine schriftliche Einladung zum Informationsabend erhalten.