Flächen für mehr als fünf Millionen Euro erworben In Monheim soll ein Türkei-Viertel entstehen

Monheim · 53 Einfamilienhäuser und fast 140 Wohnungen in zwölf Mehrfamilienhäuser sollen im Baumberger Osten gebaut werden. Bürgermeister Zimmermann betont, Ziel sei ein modernes Wohnquartier mit viel Grün.

Planen das neue Viertel (v.l.): Die Leiterin des Bereichs Stadtplanung und Bauaufsicht, Lisa Pientak, der Geschäftsführer der Monheimer Wohnungen. Daniel Fieweger, Geschäftsleiter Gernot Paeschke und Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Foto: Stadt Monheim am Rhein / Birte Hauke

(Red) Neben dem Israel-Viertel und dem Frankreich-Viertel beginnen im Baumberger Osten nun die Vorbereitungen für das Türkei-Viertel. Die städtische Tochtergesellschaft Monheimer Wohnen und das Bauunternehmen Paeschke haben gemeinsam eine rund 40 000 Quadratmeter große Fläche im Hasholzer Grund, östlich des Frankreich-Viertels, von einer Erbengemeinschaft erworben. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit. Der Kaufpreis lag inklusive Kaufnebenkosten bei 5,3 Millionen Euro, jeweils die Hälfte tragen Monheimer Wohnen und Paeschke. Der Aufsichtsrat der Monheimer Versorgungs- und Verkehrs-GmbH hatte in seiner Sitzung am 25. Juni grünes Licht für den Ankauf gegeben.

Die Fläche für das dritte und letzte Wohngebiet an der Europaallee besteht aus zwei Baufeldern. Das östlichere Baufeld 3 gehört der Deutschen Reihenhaus AG, mit der die Stadt für die Erstellung des Bebauungsplanentwurfs gemeinsam drei Planungsbüros beauftragt hatte. Im März 2020 gab es einen Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern und im Anschluss eine Umfrage auf der städtischen Mitdenken-Plattform. Im Dezember 2020 brachte der Rat schließlich einen Planungsentwurf auf den Weg, auf dessen Basis der Bebauungsplanentwurf ausgearbeitet wurde. Ursprünglich sollte auch das zweite Baufeld, Baufeld 4, von der Deutschen Reihenhaus AG erworben werden.

„Im Grundbuch war eine entsprechende Eigentumsübertragungsvormerkung eingetragen“, berichtet Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Die Deutsche Reihenhaus AG hat ihre Zusage allerdings nicht erfüllt, der Vorvertrag ist wegen Zeitablaufs nicht mehr gültig. In diese Lücke sind nun die Monheimer Wohnen und Paeschke gesprungen.“

Türkische Partnerstadt
schlägt Straßennamen vor

Das dritte Wohnviertel im Baumberger Osten soll das Türkei-Viertel werden. Für die Benennung der Straßen sind aus der türkischen Partnerstadt Atasehir, ein Stadtbezirk von Istanbul auf der asiatischen Seite, bereits Vorschläge eingegangen. Paeschke plant auf der Fläche rund 53 Einfamilienhäuser, die Monheimer Wohnen könnte 12 Mehrfamilienhäuser mit 138 Wohnungen bauen. „Im Planungswettbewerb haben die beteiligten Büros viele gute Ideen für das Viertel präsentiert“, berichtet Zimmermann. „Unser Ziel ist ein modernes Wohnquartier mit Aufenthaltsplätzen, reduzierten Verkehrsflächen, viel Grün und verschiedenen Wohnformen, bei denen sowohl die Bedürfnisse junger Familien als auch älterer Menschen berücksichtigt werden. Dafür sind die Monheimer Wohnen und Paeschke die perfekten Partner.“ Wann die Arbeiten beginnen sollen, blieb in der Mitteilung der Stadt unklar.

Die Monheimer Wohnen GmbH wurde 2017 als städtische Tochtergesellschaft gegründet und hat seitdem insgesamt 465 Wohneinheiten auf den Weg gebracht – 233 Wohnungen im Wohnquartier Unter den Linden, 31 Wohnungen im Frankreich-Viertel und 201 im Sophie-Scholl-Quartier. „Damit haben wir unser Ziel erreicht, pro Legislaturperiode mehr als 400 Wohnungen zu bauen. Gleichzeitig wollen wir aber mit den Planungen für die nächsten 400 Wohnungen beginnen – mit den 138 Wohnungen im Türkei-Viertel sind wir dem wieder einen Schritt näher“, sagt Zimmermann.

Im Baumberger Osten entsteht seit 2017 ein modernes Wohnquartier. Im Mai 2018 wurde mit der Einweihung des Israel-Viertels auch die Städtepartnerschaft mit Tirat Carmel gefeiert. Die Firma Paeschke hatte hier 26 Wohnhäuser gebaut, die Dornieden-Gruppe 48 Reihenhäuser, 18 Doppelhaushälften, 12 Hofhäuser und 65 Eigentumswohnungen. Vier Jahre später, im Frühjahr 2022, zogen die ersten Nachbarinnen und Nachbarn ins Frankreich-Viertel, das die Partnerschaft mit Bourg-la-Reine würdigt. Mehr als 100 Wohneinheiten in Doppelhäusern, Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern sind hier entstanden – 70 davon hat Paeschke gebaut, 31 Wohnungen in drei eigenen Gebäuden vermietet die Monheimer Wohnen.

Beide Wohngebiete sind vor allem bei jungen Familien beliebt. Dazu trägt auch die Kita Gänseblümchen bei, die im April 2023 unter Trägerschaft der Kinderhut-Gesellschaft in einem der drei Gebäude der Monheimer Wohnen eröffnet hat.

(RP)