Monheimer sind dem Mondscheinkino treu
Zum Auftakt der Open-Air-Kino-Reihe traten die Gäste in Gummistiefeln und mit Schirm an. Regen konnte das Vergnügen nicht trüben.
Monheim. Open-Air-Kino im Platzregen: In Monheim ist das nicht unbedingt etwas Neues. Zum Auftakt des Mega-Mondschein-Kinos am Freitagabend auf der Freilichtbühne an der Kapellenstraße hätte es feuchter nicht sein können. Dennoch waren 200 Besucher gekommen, um gut beschirmt die Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ zu sehen. Und die meisten davon ergriffen auch in der Pause nicht die Flucht, sondern stärkten sich mit heißem Kaffee, Würstchen, Nachos und Pizza, um bis zum bitteren Ende auszuharren. Dirk und Claudia Kilian waren mit Tochter Emily dabei. Ihnen war das Erlebnis unterm nächtlichen Sternenhimmel eben wichtiger, als mit trockenen Füßen zu Hause vorm Fernsehen zu sitzen. Gut: Dirk Kilian mopperte gegen Ende dann doch ein bisschen, blieb aber. „Wir lieben dieses Ambiente hier“, sagte er. Und wir kommen jedes Jahr.“
Dirk Kilian, Besucher des Mondscheinkinos
In der Tat hat das Mondschein-Kino in den letzten Jahren noch übleres Wetter erlebt. Organisator Ronald Morschheuser erinnert sich an die Vorführung des ,Da Vinci-Codes’, als die Tropfen derart laut vom Himmel prasselten, dass man den Text kaum verstehen konnte. Aber die Monheimer sind uns treu“, sagt Morschheuser. Und das spornt ihn und sein Team an. Mittlerweile bietet ein professioneller Caterer alles, was das Herz begehrt: Früh-Kölsch vom Fass, Füchsen-Alt, Flaschenbier mit und ohne Alkohol, Fassbrause und mehr.
70 Regenponchos wurden am ersten Abend verkauft. Viele kamen in Gummistiefeln zur Vorführung. Und eigentlich war es sogar ein bisschen gemütlich, wie man sich immer mehr unterm Schirm zusammen kuschelte, um sich vor dem Dauerregen zu verstecken. Monika Terweg und ihr Mann traten dennoch in der Pause den Heimweg an. „Das tut uns so leid. Ein bisschen Regen hätten wir ja noch ausgehalten. Aber die Hosen sind schon ganz klamm. Ehe wir uns erkälten, gehen wir dann doch lieber“, sagte sie.
Auch der Samstagabend konnte sich diverse Schauern nicht verkneifen. Trotz eindeutig schlechter Vorhersage waren 160 Zuschauer da und sahen „Die Schöne und das Biest“. „Das ist schon prima“, sagt Morschheuser, „und macht uns Riesenspaß. Wir fühlen uns bestätigt.“
Zum ersten Mal gibt es eine neue Filmvorführerin. Alexandra Limont aus Bielefeld staunte über das regenresistente Publikum. „Ich habe ja schon viel über die tollen Zuschauer hier gehört. Aber so habe ich es mir nicht vorgestellt“, sagte sie. „Die sitzen hier wirklich bei Wind und Wetter und haben ihren Spaß.“
Und auch der aufblasbaren Riesenleinwand können die Wolkenbrüche nichts anhaben. „Die wird eher richtig sauber“, sagt Morschheuser pragmatisch. Diese Woche, darf man hoffen, wird etwas trockener und hat noch ein paar Highlights zu bieten: „Lion“ am Montag, „Plötzlich Papa“ mit dem Hauptdarsteller von „Ziemlich beste Freunde“ am Dienstag, „Fifty Shades of Grey“ am Mittwoch und die wunderbare tiefgründige Komödie „Monsieur Pierre geht online“ mit Pierre Richard in der Hauptrolle am Donnerstag. Freitags treiben die „Pirates of Carribean“ ihr Unwesen auf dem Meer, und zum Finale wird das vielfach ausgezeichnete Filmmusical „La La Land“ gezeigt.
Karten kosten sieben Euro im Vorverkauf und neun Euro an der Abendkasse. Am besten Sitzkissen mitbringen und berücksichtigen, dass man auf einer Wiese sitzt, die abends feucht werden kann. Vor dem Film können sich die Besucher im Bierzelt zum Getränk und Plausch treffen und sich auf einen Abend unter lauschigen Bäumen und freiem Himmel einstimmen. Das Mondschein-Kino gibt es in diesem Jahr zum 13. Mal.