Nachfrage nach Ogata wächst
Rund 80 Prozent der Grundschüler in Monheim sollen ab kommendem Schuljahr einen Platz haben. Kosten: 3,2 Millionen Euro.
Monheim. 2,79 Millionen Euro Betriebskosten, 277 750 Euro für Bildungspauschalen und 168 100 Euro für die finanzielle Förderung von Auszubildenden — insgesamt 3,2 Millionen Euro bringt Monheim allein im kommenden Schuljahr für die Offene Ganztagsschule auf. Denn die Eltern zahlen keine Beiträge. Nachdem der Offene Ganztag 2017 auf 1150 Plätze ausgeweitet worden war, soll er in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden, auf 1265 Plätze im nächsten Schuljahr, 1325 im August 2019 und 1375 im August 2020.
Kommendes Schuljahr wären dann 80,6 Prozent der Grundschüler mit einem Ganztagsplatz bis 16 Uhr versorgt. Mit Ende des Schuljahres laufen auch die letzten Plätze der Betreuung „von 8 bis 1“ aus. Die Stadt hatte zum Schuljahr 2016/17 einen Bildungs- und Betreuungsvertrag für den Ganztag eingerichtet, in dem die Rechte und Pflichten der Vertragspartner (Eltern und Träger) geregelt sind. „Es gab davor immer Diskussionen zu den Abholzeiten oder den Umständen, dass zur Ferienzeit angemeldete Kinder dann doch nicht gebracht wurden“, berichtet Peter Heimann, der im Rathaus den Fachbereich Schule leitet.
Die Ausbauplanung an den einzelnen Standorten fällt je nach Eltern-Wünschen unterschiedlich aus: Mit einer Betreuungsquote von 55 Prozent (125 Plätze) hinkt die Lottenschule etwas hinter den anderen er. Obwohl die Gruppen überbelegt sind, wird auch zum neuen Schuljahr keine neue eingerichtet. „Hier ist aber auch die Nachfrage nicht so groß“, sagt Heimann. Anderswo stelle sich das Bild völlig anders dar, so dass die Berufstätigkeit beider Eltern als Kriterium nicht mehr ausreiche und zusätzliche Aspekte für die Platzvergabe herangezogen werden müssten.
Die Astrid-Lindgren-Schule (Quote ab 2018: 66 Prozent) wird im kommenden Schuljahr ihren Betrieb in Container verlegen, weil das Gebäude abgerissen wird. Das Ganztagsangebot wird dennoch um zehn Plätze erweitert. Die Schule am Lerchenweg (Quote: 84 Prozent) richtet zum Schuljahr 2018/19 die zweite rhythmisierte Ganztagesklasse im dritten Zug ein. Alle Schüler der künftigen ersten Klasse erhalten einen Ganztagsplatz.
An der Winrich-von-Kniprode Schule (Quote: 84 Prozent) wird wegen des gestiegenen Bedarfs eine weitere halbe Gruppe eröffnet. Die Planung für den Ganztag an der Hermann-Gmeiner-Schule (Quote: 85 Prozent) wird jedes Jahr durch unentschlossene oder mangelhaft organisierte Eltern erschwert. „Normalerweise wird im November bei der Anmeldung für die Schule ein Platz für den Ganztag beantragt“, sagt Heimann. „Viele Eltern sind aber zögerlich, nehmen sich die Formulare mit nach Hause, diskutieren im Familienrat und melden sich zu spät.“ Oder sie melden ihre Kinder kurzfristig wieder ab.
Die Armin-Maiwald-Schule (Quote: 87 Prozent) setzt ihren Umbau von der Ogata-Gruppenstruktur in rhythmisierte Ganztagsklassen fort. Zum neuen Schuljahr soll zwar eine neue Gruppe aufgemacht werden, eigentlich aber gebe es dafür keinen Platz. Die Kapazität der erst im Februar 2014 eröffneten Mensa ist ausgeschöpft, es sind keine Klassenräume mehr verfügbar. Mit einzelnen AGs und Musikschulangeboten nimmt die Schule schon zeitweise das Bürgerhaus und die Friedenskirche in Anspruch. Im April hatte der Rat beschlossen, dass sie vierzügig laufen und für 15,8 Millionen Euro erweitert werden soll.