Piraten entern die Monheimer City

Das Stadtfest lockte mit Strand und Theater viele Besucher in die Innenstadt.

Foto: Ralph Matzerath

Um kurz nach 22 Uhr gehen die Lampen an. Stimmungsvoll beleuchtet bietet der eigens für das Stadtfest aufgeschüttete Sandstrand am Rathausplatz ein schönes Bild. Die großen Palmen glühen im Grün-, Rot- und Blaulicht des Lichtkünstlers Jörg Rost.

Nathalie Greiffen, Stadtfestbesucherin

Mittendrin sitzt Nathalie Greiffen in einem Schaukelstuhl. Die Düsseldorferin schlürft einen „Mai Tai“ und verbuddelt ihre Füße im kühlen Sand. „So lässt es sich doch aushalten“, stellt sie zufrieden fest und stellt ihren Cocktail beiseite. „Da kommt fast ein bisschen Urlaubsstimmung auf. Die Atmosphäre gefällt mir sehr gut.“

Die 37-jährige Stadtfest-Besucherin ist mit ihrer Einschätzung nicht allein. Gerade der Strandbereich ist sowohl abends als auch tagsüber ein Anziehungspunkt der dreitägigen Party in der Stadt. Was am Freitagabend bei Regen mit dem Fassanstich beginnt, setzt sich am Wochenende weitgehend mit strahlendem Sonnenschein und Sommergefühlen fort — „zum Glück“, sagt Willibald Lukas, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Treffpunkt Monheim und damit einer der Organisatoren.

Das Programm unter dem Motto „Rhein-Piraten Ahoi!“ bietet kleinen und großen Besuchern Spaß und das ein oder andere Abenteuer. Vor der Sparkasse an der Krischerstraße nageln Kinder ein Piratenboot zusammen — sechs Meter lang und drei Meter breit. Das Grundgerüst hat das Geldhaus zur Verfügung gestellt. Bretter, Nägel und Werkzeug gab es dazu.

Das Schiff wird nach dem Stadtfest nicht etwa entsorgt, sondern per Tieflader zum Abenteuerspielplatz gebracht. „So lange es hält, kann es als Spielgerät dienen“, freut sich Roman Lang, Vorsitzender des Vereins, der den Abenteuerspielplatz betreibt. Rund 1,5 Tonnen Holz werden dafür verbaut. Nebenbei basteln die Kinder Piratenflaggen und sonstige Freibeuter-Motive aus Filz.

Entlang der Krischerstraße läuft zudem ein „Walking Act“ des Theaters Kormorans. In dem aufblasbaren Ruderboot schwingen zwei Damen ihre Plastiksäbel. „Ahoi!“ rufen sie den Besuchern immer wieder zu — gerne auch mit böser Piratenfratze. Dabei spinnen die beiden Schauspielerinnern auch reichlich Seemannsgarn und erzählen Skurriles aus der Piratenwelt.

Letzteres gibt es auch entlang der Heinestraße zu sehen. Professionell aufgemachte Freibeuter liefern sich Kämpfe mit Degen und Dolchen. „Jetzt werde ich dir ein besonders langsames Ende machen“, ruft einer der Schauspieler.

Über das gesamte Wochenende tummeln sich zahlreiche Besucher in der Monheimer City. Richtung Ernst-Reuter-Platz wird der Menschenstrom etwas dünner, aber auch das Zentrum des Berliner Viertels, wo Streichelzoo, Segway-Parcours und orientalische Leckereien warten, ist vor allem von Familien besucht.