Langenfeld Protest: Langenfeld lenkt bei Parkproblematik ein

Langenfeld. · Die Bürger haben viele Unterschriften gesammelt, nun kommen neue Parkregeln.

„Ganz erbärmlich“, finden Doris und Hans-Dieter Beuer den Ratsbeschluss von Ende September. Demnach hätten die Bewohner in zwei Zonen am Nordrand der City (unter anderem Am alten Gaswerk, am Köthener Weg und an der Mittelstraße) ab Januar 2020 ihre Wagen dort nur noch mit Bewohnerparkausweisen abstellen dürfen. Das Ehepaar wohnt am Köthener Weg und nennt – wie viele andere – einen Tiefgaragenstellplatz sein Eigen. Deshalb hätte es einen solchen Ausweis gar nicht bekommen, um mit dem Auto auch auf der Straße ihrer Zone stehen zu können. Der Weg zur Tiefgarage, die sich nicht direkt am Haus befinde, sei aber weit und mit schweren Einkäufen kaum zu bewältigen. Sie und viele andere Betroffene waren zur Sitzung des Planungsausschusses gekommen, weil jetzt eine erneute Abstimmung anstand.

Erboste Bürger schickten
auch Protestbriefe

Zahlreiche Bürger waren über die Neuregelung so erbost, dass sie zuvor Protestbriefe an einige Volksvertreter und an Bürgermeister Frank Schneider schickten. 50 Unterschriften standen allein unter dem Schreiben vom Köthener Weg. Weder Verwaltung noch Politik hatten die Bewohner vor dem Ratsentscheid angehört.

Zu Beginn der Sitzung lagen ein Antrag der CDU und ein Antrag der Bürger-Gemeinschaft Langenfeld (BGL) zum Thema vor. Der Ausschussvorsitzende Günter Herweg (Grüne) merkte an, er hätte es „charmant“ gefunden, wenn die Politik nicht noch eigene Anträge gestellt hätte. „Die Anwohner haben die Probleme doch jetzt ausführlich geschildert.“ Und weiter: „Ein bisschen Demut wäre ganz nett gewesen.“

Mehrheitlich angenommen wurde der CDU-Antrag zur „Optimierung“ der Parkraumbewirtschaftung. Der sieht vor: Das „exklusive Parkrecht für Bewohner, wie bisher beschlossen, wird aufgehoben“. In den betroffenen Straßen ist das Parken mit Scheibe künftig zwischen 9 und 18 Uhr für bis zu zwei Stunden vorgesehen. Bewohner erhalten durch Ausstellung eines Bewohnerausweises das vorrangige Parkrecht. Die noch fehlende Markierung am Köthener Weg wird ergänzt. Und für die 15 öffentlichen Plätze an der Mittelstraße wird geprüft, ob Parkplatzmarkierungen sinnvoll sind.

Dirk Koesling (CDU) sagte, die bisherigen Planungen seien „in der beschlossenen Form zu weit“ gegangen. Der Rat muss in seiner Sitzung am Dienstag, 3. Dezember, noch grünes Licht für die Neuordnung geben. Zudem wird die Regelung bei einer einjährigen Probephase
geprüft.