Polizei zieht neun Autofahrer wegen Drogen aus dem Verkehr
Am Donnerstag ordneten die Beamten bei Kontrollen an der Solinger Straße bei neun von 51 Fahrern Blutproben an.
Langenfeld. Die Zahl der Drogendelikte steigt. Seit 2012 hat sich die Zahl von 160 auf 220 (2014) erhöht. Bei Kontrollen an der Solinger Straße hat die Polizei am Donnerstag bei neun von 51 Autofahrer Blutproben angeordnet. „Das ist ungewöhnlich viel“, sagt Polizeihauptkommissar Thomas Obst, der als Dienstgruppenleiter des Verkehrsdienstes im Kreis Mettmann den Einsatz koordiniert hat. 32 Polizisten, die gerade eine Fortbildung im Bildungszentrum Neuss absolvieren, haben kontrolliert.
„Auffällig ist“, so beschreibt es Obst, „dass immer mehr Menschen im mittleren Alter bei den Kontrollen auffallen.“ Neben Mariuhana würden vor allem Amphetamine und Kokain festgestellt. Teilweise würden auch Beruhigungs- und Aufputschmittel parallel genommen. Obst schiebt es auf den Leistungsdruck und darauf, dass etwa Kokain eine Modedroge geworden und inzwischen günstiger erhältlich sei.
In Langenfeld sind der Polizei Männer im Alter von 28 und 45 Jahren ins Netz gegangen. Aufgefallen sind sie aufgrund verzögerter Reaktionen, unkontrollierten Zuckungen etwa im Gesicht oder wegen flackernder Pupillen. „Das sind deutliche Zeichen für Drogenkonsum“, sagt Obst. Nach einem Drogentest vor Ort werden die Konsumenten zur Blutprobe gebeten.
Thomas Obst, Polizeihauptkommissar, zur steigenden Zahl von Drogen- delikten im Straßenverkehr
„Meist zeigen sie sich kooperativ“, sagt Obst. Es habe sich in der Szene herumgesprochen, dass ansonsten eine richterliche Verfügung ausgesprochen werden würde. Fällt auch der Bluttest positiv aus, müssen die Autofahrer mit Geldbußen von bis zu 500 Euro, zwei Punkten in Flensburg sowie einem einmonatigen Fahrverbot rechnen.
Der Einsatz, bei dem das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten die örtliche Polizei unterstützt,war ungewöhnlich erfolgreich. „Im vergangenen Dezember 2014 haben wir im selben Zeitraum nur einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt“, sagt Obst. Im Durchschnitt seien acht bis neun Prozent der Fahrer auffällig. Christian Benzrath, Leiter des Bereichs Ordnung und Recht bei der Stadt Langenfeld, findet diese Entwicklung besorgniserregend. „Aktiv sind wir vor allem bei der Prävention in Schulen“, sagt Christian Benzrath. Für Erwachsene gebe es keine speziellen Programme. „Da kommen wir im Vorfeld nicht ran.“