Realschüler müssen umziehen

Insgesamt 65 Realschüler der auslaufenden Lise-Meitner-Schule in Monheim wechseln zum neuen Schuljahr im Klassenverband an eine Realschule in Düsseldorf-Urdenbach.

Foto: Georg Salzburg

Monheim/Düsseldorf. Der letzte Jahrgang von Realschülern wird seine Schullaufbahn nicht an der Lise-Meitner-Schule beenden. Auf ihrem Abschlusszeugnis wird vielmehr der Name „Theodor-Litt-Realschule“ stehen. Am Montagabend beschloss die Schulkonferenz, die Konsequenzen aus den massiven Unterrichtsausfällen der vergangenen Monate zu ziehen.

Zuvor hatten sich bei einer Befragung 91,3 Prozent der Eltern und 93,5 Prozent der 65 Schüler für das „Düsseldorfer Modell“ ausgesprochen. Danach werden die restlichen drei 10er-Klassen der Lise-Meitner-Schule von der Theodor-Litt-Reaschule in Düsseldorf-Urdenbach aufgenommen. Auf diese Weise könne, so die Bezirksregierung Düsseldorf, die Unterrichtsversorgung — auch bei krankheitsbedingten Ausfällen — sichergestellt werden. Und die verbliebenen Lehrer hätten eine neue Stammschule. Der Nachteil: Die Schüler nehmen einen deutlich längeren Schulweg in Kauf. „Wir müssten die Fahrtkosten bezahlen. Außerdem wird uns die Stadt Düsseldorf an den Unterhalts- und Betriebskosten für die Gebäude der Realschule beteiligen“, sagte Peter Heimann, Bereichsleiter Schule, im Schulausschuss.

Zur Historie: Im November 2011 hatte der Rat beschlossen, wegen der neu eingerichteten Sekundarschule die Realschule ab dem Schuljahr 2012/3 sukzessive aufzulösen. In der Übergangszeit sollten sich Real- und Sekundarschule, die sich anfangs das Schulgebäude teilten. Das wurde aus Sicht beider Schulen als nicht notwendig erachtet, weil sie beide personell gut ausgestattet waren. „Mit der sinkenden Schülerzahl reduzierte sich aber auch der Lehrkörper der Realschule, insbesondere seit dem Sommer 2015 häuft sich der Unterrichtsausfall in einem Maß, dass es der Bezirksregierung zunehmend schwerfällt, die Unterrichtversorgung sicherzustellen“, erklärte Heimann. Um ihnen zu ermöglichen, ihre Schullaufbahn in Monheim zu beenden, wurde vorgeschlagen, die 65 restlichen Schüler in eigens dafür errichteten Modulen (Containern) am Schulzentrum Berliner Ring zu unterrichten. Dann hätte aber der Unterricht auch von fachfremden Lehrern erteilt werden müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass die kommissarische Leiterin angekündigt hatte, dass sie zum Ende des Schuljahres aus dem Dienst scheiden wird. Diese Aufgabe hätten dann die Schulleitungen des Gymnasiums oder der Sekundarschule übernehmen müssen. Die Schulkonferenz hat sich gegen diese Monheimer Variante ausgesprochen. In der Thedor-Litt-Realschule in Urdenbach werden die neuen Mitschüler sowie die Lehrer willkommen geheißen. Schulleiter Hans-Georg Pröpper lebt in Monheim und unterrichtete von 1980 bis 1995 an der Lise-Meitner-Schule: „Wir haben den Eltern Schülern versprochen, den Schülern so viel Monheim wie es geht in Düsseldorf möglich zu machen.“