Rock und Reggae in der Altstadt

13 Bands sorgten am Samstagabend für volle Kneipen in der Monheimer Innenstadt.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Die Altstadt-Wirte kommen aus dem Feiern so schnell nicht raus. Am Samstag sorgten 13 Live-Bands beim Mega Kneipen-Festival für Musik hinter allen Türen und für viel Leben in der nun endlich baustellenfreien Zone. Auf Regenschauer war der Veranstalter, der Verein Klangweiten, eingestellt. „Alle Locations sind überdacht“, sagt Marketing-Mann Ingo Firneburg-Wölk. Ein Shuttle-Bus sorgte dafür, dass die Gäste trockenen Fußes vom Familien-Hofcafé an der Parkstraße bis zum Libero des FC Monheim an der Kapellenstraße kamen.

Celine (20) und Tatjana (19) vom Schüler-Rheincafé freuten sich, dass sie an diesem Samstag bis Mitternacht geöffnet lassen durften. Und dann auch noch so nette Gäste wie André George und Benji von „Welovereggae“ beherbergen konnten. Die nämlich spielten in „kleiner Besetzung“ — acht Leute, darunter drei Sänger — in einer Ecke des hübschen Cafés Bob Marley und Gentleman. Übrigens ein Genre, das auch dem jüngeren Publikum wieder gefällt, wie André versicherte und Tatjana bestätigte: „Ich hör das nicht immer, aber ab und zu sehr gerne. Und dann finde ich die Leute von der Band einfach supertoll“, sagte sie.

Die Musiker waren aus ganz NRW angereist, manche sogar mit Wurzeln in Jamaica, wie der Sprachlehrer Benji, ein waschechter Rastafari mit Dreadlocks unter der Häkelmütze. „Zwei Auftritte in der Vergangenheit waren hier schon sehr erfolgreich. Und heute freuen wir uns einfach, wieder hier sein zu können“, sagte er.

Ingo Firneburg-Wölk, Klangweiten-Team

Der Verein Klangweiten hatte es mittlerweile zum fünften Mal geschafft, ein breites Spektrum an Musikgenres zu präsentieren: vom Country-Western im Altstadt-Biergarten bis zum Blues-Rock im Pfannenhof, vom American Blues-Style im Kreativcafé mit Liebe bis zum Punk-Folk-Rock im Spielmann. Für jeden Besucher gab es Musik nach seinem Geschmack: für die Mädelstruppe Inga, Steffi und Sabine, die auf 90er-Jahre Pop-Songs stehen, für die drei Herren im fortgeschrittenen Alter, die sich gerne an ihre Hardrock-Zeiten zurückerinnern wollten, für das Pärchen Claudia und Roger, die Jim Button’s mit ihren fantastischen Coversongs in der Festhalle Bormacher hören wollten, um dort mit ihren Freunden abzurocken.

Plan der Veranstalter ist es übrigens, dass die Gäste nicht den gesamten Abend an einem Ort bleiben. „Beim Kneipenhopping soll man möglichst viel mitbekommen“, sagt Firneburg-Wölk. Zum ersten Mal war das Kneipenfestival mit Bauzäunen abgesichert. Allerdings nicht aus Angst vor Anschlägen, sondern „weil in der Vergangenheit zu viele Leute sich hier rein geschmuggelt haben, ohne Eintritt zu bezahlen“, sagt Firneburg-Wölk.

Schon im Vorfeld hatten die Organisatoren für Verständnis bei den Altstadt-Bewohnern geworben. „Wir spendieren einen Tag vor dem Fest einen Grillabend für jeden, der kommen will. Und natürlich kostenlose Eintrittsbändchen für alle Anwohner.“

Ihnen zuliebe hatte man das obligatorische Feuerwerk um 22 Uhr auch etwas gestrafft — „mehr Schüsse in kürzerer Zeit“. Eine Menge Arbeit für das Klangweiten-Team rund um Marc Schönberger, Ingo Firneburg-Wölk und die Wirte. „Wenn wir sehen, wie voll die Altstadt heute ist, dann hat sich das gelohnt“, sagt Firneburg-Wölk.