Schaffenskraft für Kinder
„Motus 4“ ist eine Gemeinschaft von Künstlern und zugleich Verein. Er finanziert gemeinnützige Projekte.
Langenfeld. Staffeleien stehen im Raum, auf den Tischen liegen Farbtuben und Paletten, fertige Bilder lehnen verpackt an der Wand. Das Atelier der Künstlervereinigung „Motus 4 e.V.“ gleicht schon rein optisch einem Hort der Kreativität. Seit sieben Jahren gibt es die Langenfelder Künstlergemeinschaft mittlerweile. 2004 wurde die Vereinigung von Künstlerin Helga Pollok gegründet. Darauf verweise die Zahl Vier im Namen, sagt Pollok. Der Begriff Motus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Bewegung. „Wir haben schon wirklich viel bewegt“, sagt die 53-Jährige.
Denn das Besondere an der Künstlervereinigung ist ihr Status als eingetragener Verein. Damit ist sie dem Prinzip der Gemeinnützigkeit verpflichtet. Jedes Jahr spendet Motus 4 einen größeren Beitrag an eine Einrichtung.
Das Geld kommt zum einen aus den Mitgliedsbeiträgen, zum anderen aus den verkauften Bildern der Künstlergemeinschaft zusammen. Denn: Mindestens 20 Prozent jedes Verkaufs wandern in den Spendentopf. „Dieses Jahr haben wir uns entschieden, das Geld dem Kinderschutzbund in Langenfeld zu geben. Bisher haben wir an ihn schon 4000 Euro gespendet“, sagt Helga Pollok.
Knapp 70 Mitglieder zählt der Verein zurzeit. 30 von ihnen sind laut Pollok aktiv an Ausstellungen beteiligt. Für die meisten ist die Arbeit mit der Kunst aber eher eine Nebenbeschäftigung. „Etwa zehn von uns malen hauptberuflich und haben ein abgeschlossenes Kunststudium“, sagt Pollok. Auch sie gehört dazu.
Die 53-Jährige hat unter anderem an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert und ihren Abschluss in Maastricht gemacht. Die Idee zur Gründung der Künstlervereinigung hat sich bei Pollok mit der Zeit entwickelt: „Ich habe früher schon Unterricht in meinem Atelier gegeben und irgendwann sind dann so schöne Bilder enstanden, dass ich dachte, die muss man doch mal ausstellen.“
Nach und nach kam schließlich auch der Vertrieb von Mal- und Bastelutensilien dazu. Heute betreibt Helga Pollok gemeinsam mit ihrem Mann das Kreativhaus Pollok an der Haupstraße in Langenfeld. Im hinteren Teil des Ladens befindet sich das Atelier von Motus 4. Dreimal in der Woche gibt Pollock auch Unterricht im Malen.
Was künstlerische Stile und Darstellungsformen betrifft, sei in der Künstlervereinigung alles vertreten. „Der Trend geht momentan aber zur Abstraktion.“ So verschieden auch die malerische Note der einzelnen Mitglieder ist, so einheitlich ist ihr Miteinander im Verein. „Wir haben einen netten Umgang miteinander. Und auch mal die Arbeit des anderen zu kritisieren, ist hier kein Problem. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir alle nicht die Vision haben, groß raus zu kommen und ein Daniel Richter oder Neo Rauch zu werden“, sagt Pollock und schmunzelt.