Schlaglöcher: Füllen, klopfen, gießen
Seit Montag sind die Mitarbeiter des Betriebshofes im Dauereinsatz, um Schäden und Schlaglöcher auf den Straßen zu flicken. Die meiste Arbeit ist jedoch nur provisorisch.
Langenfeld. Markus Kaminski und Heiko Heider stehen in ihren orangefarbenen Überzügen mitten auf der Winkelstraße und kratzen ein tiefes Schlagloch sauber. Dann wird es trotz des strömenden Regens mit Reparaturasphalt gefüllt, der festgeklopft und mit Wasser begossen wird. „In einer halben Stunde können wieder Wagen darüber fahren, ohne Schaden befürchten zu müssen“, klären die beiden Mitarbeiter des Betriebshofes auf.
Nachdem der Schnee am vergangenen Wochenende abgetaut und die Straßen wieder frei waren, sind die beiden seit Montag im Einsatz. Sie haben auf der Jahnstraße, am Zehntenweg, auf der Friedrich-Krupp- und der Otto-Hahn-Straße viele Gefahrenstellen, die durch den Frost und das anschließende Tauwetter entstanden waren, beseitigt. Der Raum Richrath ist ihr Einsatzgebiet. „Normalerweise haben auch die mit Kaltasphalt ausgefüllten Löcher eine lange Haltbarkeit“, sagt Kaminski zuversichtlich.
Vier Kolonnen mit insgesamt zwölf Mitarbeitern sind in diesen Tagen unterwegs. „Wir haben, als die Schneedecke weg war, festgestellt, dass alle Straßen angegriffen sind. Jetzt haben zunächst die Schlaglöcher Priorität“, erläutert Willi Koch, der stellvertretende Leiter des Betriebshofs.
Hier wurden Kontrollbezirke eingerichtet, doch sind die Männer an der Hausinger Straße dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung. Der Betriebshof ist nur für die städtischen Straßen zuständig, der Kreis für die Kreisstraße und Straßen NRW für die übergeordneten Straßen.
Koch hat am Donnerstag selbst erlebt, wie schlecht es zum Beispiel um die stark frequentierte Bergische Landstraße als Zubringer zur A 542 nach Leichlingen und Leverkusen bestellt ist. „Das ist unglaublich, da kann man jeden Autofahrer nur warnen. Wer hier nicht ganz langsam fährt, riskiert Schäden an seinem Wagen.“ Aber auch den Zustand der innerstädtischen Straßen nennt Koch „besch. . .“ Er habe schon viel erlebt, aber diesmal sei es extrem.
Das treffe zum Beispiel auf die Talstraße und die anschließende Grenzstraße zu. „Das ist nur noch Matsch.“ Sobald es wärmer und trocken wird, kann mit Heißasphalt gearbeitet werden, der besser bindet und haltbarer ist. Aber erst im Frühjahr kann ermittelt werden, welche Straßen vielleicht komplett erneuert werden müssen. „Was wir jetzt machen, ist im Grunde Flickschusterei“, gibt Koch zu. Er ist sicher, dass die im Etatentwurf vorgesehenen 500 000 Euro in diesem Jahr nicht reichen. „Das Geld wird wohl nur für das Gröbste ausgegeben werden müssen“, glaubt der Fachmann.
Auf den Planungs- und Verkehrsausschuss, der sich mit der Etatposition beschäftigt, bevor der Haushalt verabschiedet wird, kommt viel Arbeit zu. Denn klar ist auch, dass nicht alle reparatur-bedürftigen Straßen in einem Jahr in Angriff genommen werden können. Vielleicht müssen es auf einer Reihe Straßen auch 30-km-Zonen für eine Weile tun.