"Schlemmermeile": Filet und Stockfisch-Nocken
Die 10. Schlemmermeile zog wieder einmal viele Besucher an. Neben klassischen Speisen gab es auch Ausgefallenes zu probieren.
Langenfeld. Eben noch schien die Sonne, doch die dunklen Wolken am Himmel kündigten es an. 40 Minuten nach der Eröffnung der zehnten Schlemmermeile in der Innenstadt öffneten sich die Schleusen. Blitz und Donner ließen die Gäste auf Marktplatz und Stadthallenvorplatz in die Zelte und unter die großen Schirme flüchten.
Nach einer Viertelstunde war der Regen erstmal vorbei und die Gäste belebten bald wieder den Festplatz. Auch am Nachmittag und Abend und vor allem am Sonntag zahlte sich, was das Wetter betraf, der Optimismus der Gastronomen wie Gäste aus. Die zehnte Schlemmermeile hatte längst nicht nur Stammgäste aus Langenfeld mit einem kulinarischen Angebot, das sich wie immer sehen lassen konnte, in die Stadt gelockt. Eine weite Reise hatten beispielsweise Brigitte und Detlev Gornich aus Köthen gemacht. Zum Karneval war das Ehepaar aus Langenfelds Partnerstadt schon oft im Rheinland. „Kommt doch mal zur Schlemmermeile, das lohnt sich“, hatte Manfred Jung die Sportkegler aus Köthen eingeladen. „Wir werden Gambas probieren“, sagten die Gornichs nach einem ausführlichen Rundgang entlang der Essensstände, an denen sich schon Schlangen gebildet hatten.
Neben den Klassikern wie Schweinefilet, Lachs, Hummer und Steaks stehen portugiesische Gerichte auf der Speisenkarte. Ralf Gethmann, Chef der Monheimer Sinnesslust und Vorjahressieger des Goldenen Kochlöffels und —löffelchens, servierte ausschließlich portugiesische Speisen. Portugiesische Stockfisch-Nocken des Restaurants Citro wurden zunächst kritisch beäugt. Das Romantik-Hotelrestaurant Gravenberg bot zum Hummer schwarze Linsen an. Gordon Tilmes konnte sie nur empfehlen. Die Flammkuchen mit Sauerrahm und Lauch fanden reißenden
„Probiert mal den portugiesischen Wein, der ist kräftig“, riet ein Langenfelder Ehepaar Gesine und Horst Tillmanns, das noch keine Schlemmermeile versäumt hat und die Fischplatte bei Nico probiert.
Bäcker Manfred Jung hat 200 Leche Frita, gebratene Puddingwürfel, mit Pflaumen garniert. Die kostenlose Köstlichkeit war rasch vergriffen. David (7) besuchte mit seinen Großeltern, Ilona und Gerhard Wieprecht, den Marktplatz. Der Schokocreme-Crêpe hat ihm gut geschmeckt.
Die Hot Cooking Street Band „Brass Buffet“, sechs Musiker und eine Musikerin aus Osnabrück, sorgte für Stimmung, drehten Runde um Runde auf Markt und Stadthallenplatz.
„Ich muss den Blumenschmuck loben“, sagte Gerda Hofmann. „Diese roten Gerbera, Gladiolen und Dahlien auf den Tischen und an den Rundbögen sind eine Pracht“, sagte die Hildenerin. Diese Blumen hätten sie magisch zur Schlemmermeile gezogen. Eigentlich wollte sie in der Schoppengasse ein wenig bummeln und schauen. Stattdessen gönnte sie sich am Stand des Lions Clubs einen portugiesischen Entrada-Teller zu einem Glas Vinho verde.
Und so fand in den beiden vergangenen Tagen jeder etwas nach seinem Geschmack. Die Schlemmermeile ist zu einem Zugpferd in dem mit Festen reichlich gesegneten Langenfeld geworden.