Tierschutzverein stiftet drei Chip-Lesegeräte
Um die Halter entlaufener Tiere schneller ausfindig zu machen, können Dienststellen nun auf moderne Technik zurückgreifen.
Monheim. Als die Kinder die Katze auf der Straße fanden, waren sie erst einmal ratlos: kein Name am Halsband, kein Hinweis auf die Besitzer. Sie brachten das Tier in die benachbarte Feuerwache. „Weil es zurzeit keine Tierrettung in Monheim gibt, benachrichtigten die Feuerwehrmänner die Tierrettung Duisburg“, erinnert sich Maria Schmidt vom Tierschutzverein Monheim-Langenfeld. Die Duisburger Tierfreunde lasen den Chip mittels eines Geräts — und stellten fest, dass die Besitzer der Katze 150 Meter von der Feuerwache entfernt wohnen. „Diese Kosten, extra eine Tierrettung aus Duisburg kommen zu lassen, hätte man sich sparen können“, sagt Schmidt.
Ein Chip-Lesegerät müsste jeder Feuerwache, den städtischen Betrieben und jeder Polizeidienststelle vorliegen, fordert Schmidt. „Denn gerade dort werden immer wieder Unfalltiere hingebracht, und niemand weiß dann, wohin mit dem Tier.“ Mehrmals habe der Verein die Stadt mit der Thematik konfrontiert. „Doch die ist offensichtlich nicht in der Lage, die Geräte anzuschaffen“, sagt Schmidt. Nun hat der Tierschutzverein das übernommen und drei Geräte im Wert von insgesamt 450 Euro an die entsprechenden Stellen verteilt — für den Verein ein erheblicher finanzieller Aufwand.
Doch damit die Lesegeräte auch ihren Nutzen bringen können, müssen die entlaufenden Tiere gechipt sein. „Sind die Tiere nicht gekennzeichnet, ist für die Tierschutzvereine ein erheblicher Kosten- und Zeitaufwand nötig, um die Besitzer ausfindig zu machen“, sagt Schmidt. „Die Kennzeichnung müsste Pflicht werden.“ Nur so seien auch Tierhalter ausfindig zu machen, die ihr Tier vorsätzlich aussetzen.
Doch auch die Kennzeichnung allein reiche nicht. Die Tiere müssten in einer Datenbank registriert sein, fordert Schmidt: „Die Registrierung ist für Besitzer kostenlos“, sagt Schmidt. Eine solche Datenbank ist beispielsweise „Tasso“. Ist das entlaufene Tier nicht registriert, wird es vom Finder ins Tierheim gebracht. „Dann ist die Herausgabe mit Kosten für den Tierhalter verbunden“, sagt Schmidt.