SGL übernimmt die Residenz
Richrather Karnevalsverein (RKV) verpachtet Räume für zehn Jahre an den Langenfelder Sportverein.
Langenfeld. Wilfried Wolter, Vorsitzender des Richrather Karnevalsverein (RKV) Schwarz-Weiß, räumte am Montagvormittag die Residenz des Vereins an der Industriestraße auf, da zwei Tage zuvor ein 50. Geburtstag dort gefeiert wurde. „Ich habe hier immer mehr die Rolle eines ehrenamtlichen Hausmeisters übernommen“, berichtet der 72-Jährige. „Diese Arbeit wird mir allmählich zu viel.“
Das wird sich mit Beginn des Jahres 2013 ändern: Der RKV und die SG Langenfeld schlossen einen zehnjährigen Vertrag, mit dem die Nutzung der Residenz durch die SGL als größtem Sportverein der Region geregelt wird.
Zunächst stimmte der RKV-Vorstand und danach eine Mitgliederversammlung dieser Absicht zu. Das siebenköpfige Präsidium der SGL mit Helmut Hermanns an der Spitze war nach einer Wirtschaftlichkeitsberechnung ebenfalls einmütig für diese Lösung. Schließlich war erst kürzlich auf der Jahreshauptversammlung der SGL festgestellt worden: Der Verein mit etwa 9500 Mitgliedern ist an die Grenzen seines Wachstums gestoßen.
„Wir sind uns da auf halbem Weg entgegen gekommen. Der RKV suchte einen solventen Mieter, wir benötigen dringend mehr Raum, um die Nachfrage erfüllen zu können“, sagte Herrmanns. Zudem hat das SGL-Präsidium gute Beziehungen zum Langenfelder Karneval: Schließlich schwangen Hermanns und Martin Mönikes das Prinzenzepter, Siegfried Baudewin gehört nicht nur dem Präsidium an, sondern ist auch Sprecher der Langenfelder Ehrensenatoren.
Der 280 Quadratmeter große Saal der Residenz ist größer als eine der Hallen im SGL-Bewegungszentrum. Mehr als 200 Tänzerinnen und Tänzer sind in verschiedenen Leistungsgruppen SGL-Mitglied. Sie finden auf dem spiegelblanken Parkett der Residenz die denkbar besten Bedingungen vor. Auch Reha-Gruppen, die der Verein in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen betreut, können hier ihre Übungen absolvieren, desgleichen Kindergruppen. „Das ist für uns eine wirkliche Entlastung, da unsere Kapazitäten erschöpft sind“, stellt Vorstand Karl-Heinz Bruser erleichtert fest.
Der Veranstaltungsbetrieb des RKV wird von der Nutzung der SGL nicht beeinträchtigt, ebenso wenig wie private Feiern, von denen noch 35 allein bis Ende des Jahres hier stattfinden. Für das Catering ist vom neuen Jahr an die SGL zuständig und hat bereits einen von Langenfelds Spitzengastronomen für diese Aufgabe gewonnen.
Zugleich übernimmt der Verein auch die Wagenbauhalle, die sich an die vordere Seite der Residenz anschließt. Dort sind, wie eine Besichtigung ergab, noch Veränderungen notwendig. Für den Karnevalswagen des RKV muss ein anderer Unterstand gefunden werden. Die SGL wird aus den Reihen ihrer hauptamtlichen Mitarbeiter einen Hallenchef berufen. „Unsere Gespräche und Vereinbarungen haben in bester freundlicher Atmosphäre stattgefunden“, betonen der RKV-Vorsitzende und der SGL-Präsident.