Bleer Straße: Zusage für eine Ampel vergessen
In einer neuen Stellungnahme bezieht sich Straßen NRW auf eine alte Vereinbarung, wonach für eine Ampel am Awo-Kindergarten längst grünes Licht gegeben worden war.
Monheim. Seit Jahren fordern Anwohner eine Temporeduzierung auf der Bleer Straße. Derzeit ist von Hitdorf kommend ab Gut Blee bis zum Ortseingangsschild nahe der Hofstraße Tempo 70 erlaubt. „Viel zu schnell“, so die Kritik vieler Bürger. Als besonders dramatisch wird die Situation am Awo-Kindergarten Höhe Brückenschleeweg von deren Leitung bezeichnet.
„Die Querung dieser Landstraße ist wegen der schnellen Autos eine Katastrophe", so Leiterin Yvonne Labusch. Eine Fußgängerampel wurde immer wieder gefordert und Hunderte Unterschriften gesammelt. Kurios: Die Ampel hätte längst realisiert werden können, wenn Land und Stadt nicht eine alte Vereinbarung vergessen hätten.
„Irgendwie ist eine alte Absprache in Vergessenheit geraten. Wir haben sie in den Akten wiedergefunden. Da steht ganz klar, dass wir eine Zusage gegeben haben für eine Fußgängerampel in Höhe Brückenschleeweg“, sagt Manfred Groß von Straßen NRW. Im Klartext: Die vehemente Forderung nach besagter Ampel hätte seit Jahren befriedigt werden können.
Laut Groß liegt der Stadt Monheim eine Stellungnahme seiner Behörde vor. „Wir brauchen noch aktuelle Fahrgastzahlen der Busse und Pläne für den Ampel-Bau. Dann könnte das schon 2013 umgesetzt werden.“ In der Stellungnahme geht es auch um die Forderung der Stadt, das Ortseingangsschild von der Hofstraße in Richtung Süden mindestens bis zum Brückenschleeweg zu versetzten. Dann wäre das innerörtlich und somit automatisch Tempo 50.
Das Rathaus verweist auf ein Urteil aus Niedersachsen. Dort hatte eine Stadt in einem ähnlichen Fall genau das gefordert mit dem Verweis, dass die Trasse dort ohnehin innerörtlichen Charakter mit Wohnbebauung und einmündenden Straßen habe. Vor Gericht siegte die Kommune.
Die Stadt Monheim argumentiert nun bei Straßen NRW mit genau diesem Urteil. Dort will Manfred Groß freilich nichts von einem innerörtlichen Charakter wissen und entsprechend keine Verschiebung des Stadteingangschildes. Trotzdem betont er: „Wir wollen konstruktive Gespräche mit der Stadt führen.“
Helmut Heinig, im Rathaus federführend mit dem Thema beauftragt, hält sich sehr zurück. „Das muss erst intern abgestimmt werden“, sagt er. An den Kosten kann es nicht liegen. Die Planung veranschlagt er auf knapp 3000 Euro. Und die Ampel — etwa 45 000 Euro — müsste das Land bezahlen.
„Das ist ein Ding. Wenn endlich die Fußgängerampel kommt, dann ist das super. Das ist ja eine unserer Hauptforderungen“, sagt Nadine Brockhaus in einer ersten Stellungnahme. Sie ist eine der Initiatorinnen der Unterschriftenaktion. Allerdings kann sie es nicht nachvollziehen, dass eine entsprechende längst gegebene Zusage schlicht vergessen wurde: „Das ist für mich ein Hammer.“