Sperren sichern Straßenkarneval
Nach Anschlägen in Nizza oder Berlin investieren die Städte in Sicherheit rund um den Straßenkarneval. Monheim will mobile Sperren, Langenfeld Betonblöcke und Lkws einsetzen.
Langenfeld/Monheim. 32 mobile Sperren für mehr Sicherheit im Straßenkarneval und bei Stadtfesten hatten die Politiker im Monheimer Rat schon im Oktober — Wochen vor den eigentlichen Haushaltsberatungen genehmigt — damit die 250 000 Euro teuren Anlagen auch pünktlich zum Rosenmontagszug bereitstehen. Doch bisher hat der israelische Hersteller die bestellten Systeme, die an „Drängelgitter“ aus dem Konzertbereich erinnern, noch nicht geliefert. Sibille Hanenberg, Fachbereich Ordnung und Soziales im Rathaus, ist aber guten Mutes, dass sie noch rechtzeitig ankommen.
Die Sperren sind Bestandteil des 60 Seiten umfassenden Sicherheitskonzeptes für den Rosenmontagszug, das die Stadt in dieser Woche eng mit Polizei und Feuerwehr abgestimmt hat. Auch in Langenfeld stellt sich Christian Benzrath, Referat Recht und Ordnung, nach den Anschlägen in Nizza, Berlin oder Barcelona mit einer vergleichbar umfänglichen Planung auf eine verschärfte Sicherheitslage ein. Die Grundlage und entsprechende Richtlinien für die Kommunen lieferten ein Runderlass und Protokolle des NRW-Innenministeriums, sagt Hanenberg.
Setzt Monheim auf mobile Absperrgitter, werden beim großen Karnevalszug am Samstag in Langenfeld schwere Betonklötze und Lastwagen die Zufahrten blockieren. „Wir stellen um die 30 Sperren auf“, sagt Benzrath.
Wo genau die Absperrungen in Monheim stehen werden, sei noch nicht abschließend geklärt, berichtet Hanenberg. Christian Benzrath gibt die Standorte aus Sicherheitsgründen nicht preis. Nur soviel: Die Lastwagen mit Personal, das über Funk mit der Zentrale vernetzt ist, sollen die Hauptstraßen sichern, die Betonklötze werden an Nebenstraßen platziert. So soll kein Fahrzeug auf das Veranstaltungsgelände gelangen.
Die Kosten für zusätzliches Personal und Material übernehmen die beiden Städte, ohne hier genaue Zahlen zu nennen. Auf dem gesamten Zugweg seien am Rosenmontag Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes unterwegs. Sie griffen ein, wenn es nötig sei, beispielsweise wenn Minderjährige Alkohol trinken. Die Jugendschutzaktion „Nix zu suffe für Kids“ sei Bestandteil des Monheimer Sicherheitskonzeptes. „Wir haben aber viele ehrenamtliche Helfer bei der Gromoka und beim Arbeitskreis Baumberger Karneval“, berichtet Sibille Hanenberg.
In Langenfeld unterstützen die Vereine die Stadtverwaltung „wo sie können“, sagt Benzrath. Teilweise bei den Reinigungskosten, beim Reusrather Lichterzug und in Berghausen auch bei den Sperren. „Das geht Hand in Hand.“
Bei den beiden Umzügen in Baumberg (Sonntag, 11. Februar, Start um 11.11 Uhr) und in Monheim (12. Februar, ab 14.11 Uhr) gibt es Vollsperrungen im gesamten Bereich der Strecke. Die Bereiche sind während der Umzüge rund eine Stunde vor der Aufstellung und eine Stunde nach Zugende komplett für den Verkehr dicht. Beim Veedelszoch in Baumberg ist das ab 8.30 Uhr, beim Rosenmontagszug in Monheim ab 11 Uhr. Der Verkehr kann in Baumberg ab 13.30 Uhr wieder durch, in Monheim ab 17.30 Uhr. Am Karnevalssamstag werden in Langenfeld in der Zeit von 12 bis 17.30 Uhr alle wichtigen Straßen zugemacht. Der Zug startet um 14.11 Uhr. Beim Reusrather Lichterzug (ab 18.11 Uhr) beginnen die Straßensperren am Sonntag um 16.30 Uhr. Sie werden gegen 21 Uhr wieder aufgehoben. „Auch die Opladener Straße bleibt dann für den Verkehr zu. Busse fahren Umleitungen“, informiert Benzrath.
Die Sicherheitsvorkehrungen machten zwar im Vorfeld viel Arbeit, wenn wir damit aber dafür sorgen können, dass alle „so unbeschwert wie möglich feiern“ können, ist es das wert, findet Sibille Hanenberg. die sich schon auf den Rathaussturm an Weiberfastnacht freut.