St.-Martinus-Krankenhaus öffnet wegen Noroviren zweite Station

Allein in diesem Jahr wurden dem Kreis-Gesundheitsamt 340 Erkrankungen gemeldet. Im Vergleichsmonat Januar 2016 waren es 52.

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Langenfeld. Das Klinikum Leverkusen hat die Kapazitätsgrenze für Influenza- und Noroviren-Fälle erreicht. Auch die Solinger Klinik ist ausgelastet. Deshalb hat das St.-Martinus-Krankenhaus in Langenfeld eine zweite Isolierstation eröffnet und sichert so die Versorgung der Kranken in der Region. Das sei mit den umliegenden Krankenhäusern besprochen und dem Kreisgesundheitsamt so auch mitgeteilt worden, berichtet Dr. Edith Fischnaller. Sie ist (kreisweit die einzige) Leiterin der Hygiene-Abteilung der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO), zu der auch das Martinus-Krankenhaus gehört.

Daniela Hitzemann, Kreissprecherin

Auf den Stationen zwei und drei der Langenfelder Klinik stehen daher jetzt insgesamt 52 Betten (statt 26) für die Versorgung der infizierten Patienten zur Verfügung. „Aufgrund dieser Umstrukturierung haben wir am Mittwoch andere Patienten abweisen müssen“, sagt Fischnaller. Es gab keine Neuaufnahmen, zumal auch das Klinikpersonal von den Viren betroffen sei. Etwa zehn Prozent des Personals (von etwa 200 Klinikmitarbeitern) seien erkrankt gewesen oder ist es zum Teil immer noch.

Inzwischen ist die Umstrukturierung abgeschlossen. Die Ambulanz steht ebenfalls wieder zur Verfügung. Fischnaller rechnet damit, dass sich die Lage bis kommenden Montag wieder beruhigt haben wird. Aber genau abschätzen könne man die Situation nicht, zumal das Norovirus diesmal aggressiver auftrete.

Allein in diesem Jahr hat das Kreisgesundheitsamt 340 Norovirus-Erkrankungen gezählt, die von Kitas, Altenheimen und Krankenhäusern gemeldet wurden. Zum Vergleich: Im Januar 2016 waren es nur 52. „Das ist schon eine extrem hohe Zahl“, sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Die Erkrankung ziehe sich durch den ganzen Kreis, von Nord bis Süd.

Dennoch: „Zurzeit geht die Zahl der an dem Norovirus Erkrankten zurück. Aber wir haben es jetzt verstärkt mit Influenza zu tun“, beobachtet Fischnaller. Während die Infektion mit einem Norovirus nach zwei bis drei Tagen abflaue, dauere die Genesung bei einer Grippe länger. Ziel der Hygieneärztin ist es, die anderen Patienten im Martinus-Krankenhaus zu schützen — etwa Schwangere. Sie rät, Menschenmengen zu meiden und Hygieneempfehlungen wie Händewaschen zu beachten.