Stadt Monheim baut ihr Straßennetz aus

Monheimer Pendler stehen heute regelmäßig im Stau. Um Abhilfe zu schaffen, plant die Stadt ein gigantisches Bauprojekt.

Foto: Stadt Monheim

Monheim. Die Stadt Monheim wächst. Junge Familien ziehen in die Neubaugebiete, Gewerbeansiedlungen schaffen zusätzliche Jobs — und bescheren damit jede Menge Pendler, die nach Monheim zur Arbeit fahren. Auch die geplante Festhalle wird zu bestimmten Stoßzeiten viel Verkehr verursachen. Eine der Hauptzufahrten in die Stadt ist die Opladener Straße. Zwischen 22 000 bis 24 000 Fahrzeuge sind dort täglich unterwegs. Und es werden immer mehr.

Während der Hauptverkehrszeiten kommt es in beiden Richtungen regelmäßig zu Staus. Das wurde durch ein Mitte 2017 erstelltes Verkehrsgutachten bestätigt, sagt Andreas Apsel, Fachbereichsleiter Bauwesen. Die Gutachter betrachteten dabei den Verkehr auf dem gesamten Stück zwischen Berliner Ring und den Autobahnabfahrten. Um mittelfristig einen Verkehrskollaps zu verhindern, soll die Straße jetzt für neun bis elf Millionen Euro ausgebaut werden. Der Verkehrsausschuss berät morgen, 17 Uhr, darüber im Ratssaal. Die Politik soll im Haushalt 2018 für konkrete Planungen zu den bereits eingestellten 550 000 Euro weitere 650 000 Euro bereitstellen. Die Entscheidung trifft der Rat am 20. Dezember.

„Es ist ein gigantisches Projekt“, schätzt der Fachbereichsleiter die auf 30 Monate angesetzte Umbaumaßnahme ein: „Eine Herausforderung, aber nicht zu umgehen“. Der Umbau soll im ersten Quartal 2020 beginnen. Mit der Fertigstellung wird laut Apsel Ende 2022 gerechnet.

Die Arbeiten erfolgen in zwei Abschnitten. So wird die Autobahnauffahrt zur A 59 um zusätzliche Fahrspuren erweitert, ähnlich wie bereits an der Berghausener Straße geschehen. Autos, die aus Leverkusen kommen und nach Monheim abbiegen, haben nach dem Umbau statt bisher einer zwei Spuren zur Verfügung. Die Fahrbahn in Nähe der Auffahrt wird auf insgesamt fünf Spuren erweitert.

Weiter wird der Knoten Baumberger Chaussee und Am Kieswerk in beiden Richtungen umfangreich auf vier Spuren ausgebaut. Statt bisher drei gibt es dann vier Arme, weil das ehemalige Menk-Gelände an die Opladener Straße angeschlossen wird. Von der Baumberger Chaussee kommend soll es demnächst zwei Linksabbiegerspuren geben. Der östliche Arm Opladener Straße (Richtung Langenfeld) bekommt insgesamt fünf Spuren, der westliche vier. Auch der zukünftige Radschnellweg wird berücksichtigt.

Große Auswirkung auf die Bauzeit hat die Kanalsanierung entlang der Opladener Straße, betont Andreas Apsel. „Das ist ein wunder Punkt.“ Zwischen Baumberger Chaussee und Kieswerk weist der Kanal bauliche Mängel auf und muss ausgewechselt werden. Das Teilstück von Am Kieswerk Richtung Autobahnauffahrt muss auf 800 Metern ebenfalls ausgewechselt werden.

Auch der 2017 vom Landesbetrieb Straßen NRW übernommene Entwässerungskanal habe bauliche Mängel. Er sei seit Jahren nicht gepflegt worden, weil er in den Karten von Straßen NRW gar nicht verzeichnet gewesen sei, erläutert Apsel das Dilemma. Das Stück liegt in der Wasserschutzzone. 280 Meter müssen erneuert werden. Während der fast dreijährigen Umbauzeit wird es noch enger auf der Opladener Straße als jetzt, deshalb müssen die Arbeiten an den beiden anderen Einfahrten nach Monheim (Berghausener Straße und Autobahnkreuz Monheim Süd) bis zum Baustart beendet sein. „Es gibt aber keine Alternative“, stellt der Fachbereichsleiter klar. „Ohne Umbau geht es nicht.“