Entwurf für Wohn- und Ärztehaus
Ein Kölner Architekturbüro hat den neuen Gesundheitscampus geplant. Er soll durch optische Tricks kleinteiliger wirken.
Monheim. Heute (Freitag) soll das Abschlussgespräch zwischen dem Generalvikariat des Erzbistums Köln, dem Investor und der katholischen Kirchengemeinde über den Erbbaurechtsvertrag „Krankenhaus Monheim“ stattfinden. „Ich gehe davon aus, dass es jetzt auch zum Abschluss kommt“, sagt Bernd Wehner vom Kirchenvorstand. Die am Freitag vorliegende Fassung könne sicherlich vom Notar beurkundet werden.
Erst Mitte Juli war der eigentliche Investor, die Absolut Immobilien und Beteiligungs GmbH aus Köln, auf den Plan getreten, nachdem die Verhandlungen zwischen Stadtentwicklungsgesellschaft und Kirche ins Stocken geraten waren. „Ich habe mit der Aufgabe des Projektes gedroht, wenn wir nicht bald zu Potte kommen“, berichtet Geschäftsführer Alexander Kürten. Im direkten Kontakt mit der Kirche habe man dann schnell alle Differenzen beseitigt. Seine Gesellschaft hatte im Sommer 2015 das Bieterverfahren gewonnen und seitdem die Sondierung dem Juniorpartner Rainer Kohl überlassen.
In Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang macht sich die Stadt jetzt daran, Planungsrecht für das Grundstück an der Alten Schulstraße zu schaffen. „Wir wünschen uns für diesen innerstädtischen Standort die klassische Mischung aus (medizinischen) Dienstleistungen, Einkaufen und Wohnen“, sagt Stadtplaner Robert Ullrich. So habe der Investor vor einem Jahr mehrere Büros aufgefordert, einen Entwurf für das Krankenhaus-Areal auszuarbeiten. „In Hinblick auf innerstädtische Dichte und Flexibilität war der von Astoc Architekten aus Köln am stärksten“, so Ullrich.
Robert Ullrich, Stadtplaner
Mit seinen drei Gebäudekomplexen nutzt der Entwurf das 6000 Quadratmeter große Grundstück ganz aus. Die beiden östlichen Gebäude, ein in die Grundstückstiefe ragender Riegel und ein L-förmiger Block, bilden zusammen einen Platz zur Alten Schulstraße. Sie habe vier Geschosse plus Staffelgeschoss. Im Westen schließt sich ein dreigeschossiger Komplex mit Staffelgeschoss an. „Das Ensemble ist zwar nicht so richtig klein, überragt aber nicht die umliegende Bebauung“, sagt Ullrich.
Dem massiven Eindruck haben die Architekten versucht, mit einer Unterteilung der Komplexe in sieben Einzelgebäude entgegenzusteuern, die sich farblich abgrenzen. „Die Baukörper springen vor und zurück, so dass es an der Schulstraße zu einer Mischung von geschlossener und offener Bauweise kommt“, sagt Ullrich.
In den Erdgeschossen der beiden östlichen Gebäude sollen auf gut 2300 Quadratmetern Arztpraxen entstehen, die Größen können zwischen 100 und 300 Quadratmetern variieren, aber auch Großpraxen mit 900 Quadratmetern sind möglich. „Wir sind dabei, gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung zu sondieren, welche Ärzte wir für den Gesundheitscampus akquirieren können. Aus unseren Anfragen sind gute Kontakte entstanden, das Interesse der Fachärzte ist groß — so ein Ärztehaus befruchtet ja auch gegenseitig“, erklärt Rainer Kohl.
In dem westlichen Gebäude könnte auf 800 Quadratmetren Fläche Einzelhandel untergebracht werden. In den oberen Geschossen der Gebäude soll auf 7000 Quadratmetern Wohnraum geschaffen werden. „Ich bin über jeden neuen Bewohner der Innenstadt froh, das führt zu einer Belebung“, sagt Ullrich.
Das sich unwillkürlich aufdrängende Parkplatzproblem soll über eine Tiefgarage mit 140 Stellplätzen gelöst werden. Die mehrfach von Gertrud Bambeck vorgetragene Appell für den Erhalt der Kastanie könne nicht erhört werden. „Der Baum ist krank, deshalb wird er nicht erhalten werden“, sagt Ullrich. Aber die am äußeren Rand stehenden Bäume werden in der Planung berücksichtigt.