Stadthalle: Skepsis überwiegt
Bei der gut besuchten Bürger-Info erläuterte der Bürgermeister mit seinem Planungschef das Projekt.
Monheim. Rappelvoll war es am Dienstagabend im Ratssaal, als Bürgermeister Daniel Zimmermann und sein Planungschef Thomas Waters die Pläne zur umstrittenen Stadthalle auf dem Schützenplatz erläuterten.
Zur Erinnerung: Ein türkischer Investor will vier Millionen Euro investieren. 1500 Plätze soll der Bau bei maximaler Nutzung nur mit Stuhlreihen bieten, sonst entsprechend weniger. 70 Meter lang, 36 Meter breit und neun Meter hoch — das sehen die Pläne vor. Favorisiert wird ein Parkdeck für bis zu 500 Autos hinter der Halle, die als Schallschutzriegel dient.
„Warum wartet man nicht erst die Entscheidung der Schützen ab? Denen gehört der Platz“, wollte ein Bürger wissen. Zimmermann verwies darauf, dass die Stadt lediglich Planungsrecht schaffen wolle. „Selbst wenn das Projekt nicht funktioniert, wird Baurecht geschaffen.
Dann baut vielleicht später ein anderer“, so der Bürgermeister. „So wie es ist, hat es bisher prima funktioniert: an Karneval das Festzelt und sonst Aula oder Bormacher-Halle. Wir brauchen diese Riesenhalle — und dann auch noch im Deichvorland — nicht“, sagte eine Besucherin und erntete viel Applaus. Der Bürgermeister hielt dagegen, dass genau eine solche Halle in Monheim noch fehle.
Man könne dann beispielsweise auch Künstler holen, die, wie etwa Kabarettist Dieter Nuhr, erst ab 1000 Besuchern auftreten. In Sachen Karneval verwies er darauf, dass die Jecken sehr wohl eine solche Halle begrüßen würden. Dass bestätigte ein Mitglied der Gromoka.
Vor Jahren wurde bereits festgestellt, dass auf dem Gelände Altlasten, alte Ölschlämme der ehemaligen Shell-Raffinerie, schlummern. Auf die Tatsache wies dann auch ein Bürger hin und nannte außerdem die Grundwasserproblematik durch die Rheinnähe.
Planungschef Waters sagte, dass man deshalb in Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde auch keine Unterkellerung plane. Der Bau auf der Altlast an sich sei eher positiv, weil sie versiegelt wird.
„Kein Keller? Laut Landesverordnung müssen neue Schießstände aber in Keller“, sagte ein Bürger — und sorgte dafür, dass der sonst souveräne Bürgermeister kurz unsicher wirkte. Denn zentraler Punkt der Pläne ist, dass die Schützen das Grundstück auf Erbpacht bereitstellen, im Gegenzug als Anbau an die Halle aber ein neues Heim samt Schießstand bekommen.
Doch Waters hatte ja zuvor ausgeführt, dass eine Unterkellerung nicht vorgesehen sei. Keiner konnte an dem Abend sagen, ob es tatsächlich diese Landesvorgabe gibt. „Nein“, kam am Mittwoch die Antwort aus dem NRW-Innenministerium auf WZ-Anfrage. Das Parkhaus war ein weiteres Thema.
„Ist das überhaupt in den Investitionskosten inbegriffen?“, wollte eine Besucherin wissen. „Nein. Aber auch diese Kosten hat der Investor zu tragen“, so der Bürgermeister.