Studie: Wie Ältere ihre Situation sehen
Im Jahr 2040 wird jeder dritte Bewohner des Kreises über 65 sein — Zeit für eine Umfrage.
Langenfeld/Monheim. Nach Schätzungen der Kreisverwaltung Mettmann wird im Jahr 2040 jeder dritte Einwohner im Kreisgebiet älter als 65 sein. In jeder der zehn kreiszugehörigen Städte wurden 1250 Menschen über 55 Jahre befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Lebenssituation sind und wie sie die Chancen sehen, auch im Alter ein aktives Leben zu führen.
Die gute Nachricht vorne weg: Generell fühlen sich die Menschen aus der „Generation 55 plus“ in Langenfeld und Monheim wohl. Jeweils über die Hälfte der Befragten vergab in der Kategorie „Lebenszufriedenheit“ mindestens neun von elf möglichen Punkten. Gut die Hälfte ist an mindestens vier Tagen in der Woche körperlich aktiv.
Unsicher blicken viele in die Zukunft. Beim Thema allgemeine Grundversorgung etwa wurden die Studienteilnehmer vor allem zu Gegebenheiten befragt, die im hohen Alter für sie relevant sein werden. Dabei bewerteten die Befragten zum einen, wie wichtig ihnen Teilaspekte der Grundversorgung sind und zum anderen, ob diese ausreichend vorhanden seien. Aus der Diskrepanz zwischen gefühlter Wichtigkeit und empfundenem Angebot lässt sich ableiten, wo die „Generation 55 plus“ Nachbesserungsbedarf sieht.
Im Falle der eigenen Pflegebedürftigkeit möchten die weitaus meisten der Befragten im eigenen Hauhalt bleiben und von einem Pflegedienst und/oder Angehörigen versorgt werden. Indes wünschen sich 19,3 Prozent der befragten Langenfelder und 18,4 Prozent der Monheimer dann einen Platz in einem Pflegeheim.
57 Prozent der befragten Langenfelder (49% der Monheimer) wohnen im eigenen Haus, 13 Prozent (Mo 22%) in einer Eigentumswohnung, 30 Prozent (Mo 28%) zur Miete.
Eine Diskrepanz zeigt sich bei der Frage nach den Möglichkeiten, in der Nähe der eigenen Wohnung einzukaufen und einen Arzt aufzusuchen. Während jeweils knapp 95 Prozent der Langenfelder und Monheimer angaben, dieser Punkt sei ihnen wichtig, sehen ihn bei Einkaufsmöglichkeiten nur knapp 80 Prozent als gegeben, die ärztliche Versorgung in Wohnungsnähe halten gut 80 der Befragten für ausreichend.
Besonders auffällig ist das in beiden Städten ähnlich stark empfundene Gefühl, barrierefreies Wohnen sei im eigenen Viertel schwierig: Jeweils mehr als 30 Prozentpunkte liegen zwischen der Bewertung als „wichtig“ und der als „ausreichend möglich“.
Jeweils rund 80 Prozent der Langenfelder und Monheimer beurteilten sowohl die hausärztliche als auch die zahnärztliche Versorgung positiv, in Bezug auf zusätzliche medizinische Experten waren es in Langenfeld 62 und in Monheim 43 Prozent. Das Richrather Krankenhaus St. Martinus bewerteten 74 Prozent der befragten Langenfelder positiv. Ein deutlich schlechteres Bild hat die „Generation 55 plus“ von Pflegeheimen. Nur 22 Prozent der Langenfelder und 26 Prozent der Monheimer waren mit der Hilfe von Einrichtungen wie Kurzzeit- oder Tagespflege „sehr zufrieden“.
Auch das Sicherheitsgefühl bezüglich Kriminalität wurde untersucht. Danach fühlen sich 53 Prozent der Langenfelder (Monheim 55 Prozent) sicher vor Straftaten und weitere zehn Prozent (Mo 8%) sogar sehr sicher, wenn sie nach Einbruch der Dunkelheit in ihrem Viertel zu Fuß allein unterwegs sind. 28 Prozent der Langenfelder (Mo 27%) halten dies für eine unsichere Situation, neun Prozent (Mo 10%) für sehr unsicher.
Entsprechende Kennziffern gehen zusammen mit den zuvor genannten Angaben zur medizinischen und pflegerischen Versorgungslage sowie der Bewertung der Einkaufsmöglichkeiten in Wohnungsnähe in ein so genanntes Sicherheitsbarometer ein. Die Kennziffern 58,0 (Langenfeld) und 55,9 (Monheim) liegen jeweils leicht über dem Durchschnitt des Kreises Mettmann (55,5).