Surf Langenfeld öffnet Weltneuheit
Die Wasserski-Anlage gibt den weltweit ersten Unit Surf Pool für das Publikum frei. Dieser erzeugt mitten auf dem See eine bis zu 1,60 Meter hohe stehende Welle.
Langenfeld. Manch ein Gast in der Strandbar zog beim Blick über den See angesichts des kühlen Windes trotz Fleecejacke die Schultern hoch. „Es ist schon noch kalt“, räumt Uwe Sanders ein, während er sich umzieht. Ihn haben die Temperaturen aber nicht davon abhalten können, sich mit dem Surfbrett in die Fluten zu stürzen. Schließlich hat die Wasserski-Anlage an der Baumberger Straße jetzt ihre neue Errungenschaft für die Surfer freigegeben — und die ließen sich nicht lange bitten: Mehrere Dutzend Gäste hatten sich angemeldet, um den Unit Surf Pool auszuprobieren.
Uwe Sanders, Surfer aus Herten
Der ist laut Hersteller eine Weltneuheit: Zwölf Pumpen sorgen innerhalb eines zwölf mal 28 Meter großen Kunststoffrahmens dafür, dass schnell fließendes und stilles Wasser eine stehende Welle erzeugen — mitten auf dem See. „Das Prinzip ist das Gleiche wie etwa auf dem Eisbach in München“, erklärt Florian Sühs, Mitbetreiber der Wasserski Langenfeld GmbH. Die hatte die Attraktion gemeinsam mit der Unit Parktech AG aus Köln entwickelt. Die Kosten sollen im sechsstelligen Bereich liegen. „Von der ersten Idee bis zur Umsetzung dauerte es eineinhalb Jahre“, erzählt Sühs, während er von einem Ponton aus über den Betrieb der schwimmenden Anlage wacht. Von dort gelangen die Surfer jeweils in Zwölfergruppen auf den weißen Kunststoffrahmen, von dem sie mit ihren Brettern auf die Welle hinabklettern.
„Vom ersten Moment an war sofort das Surf-Gefühl da“, schwärmt Sanders, als er wieder festen Boden unter sich hat. Für manch anderen Surfer ist das erste Aufeinandertreffen mit den tanzenden Wassermassen nach wenigen Sekunden vorbei. Wer einmal kurz das Gleichgewicht verliert, landet rasch im See — und paddelt anschließend gemütlich für einen erneuten Versuch zurück. Für Anfänger, Fortgeschrittene und Besucher auf einem mittleren Level lässt sich das Niveau der Welle je nach Surfergruppe einstellen.
„Man muss sich umstellen und fährt viel über den hinteren Fuß“, berichtet Michael Ganteför von seinen Erfahrungen mit der bis zu 1,60 Meter hohen Welle. Der aus Herne angereiste Surfer will auf jeden Fall wiederkommen. Das gelte auch für viele andere Gäste, sagt Sühs. „Es war sogar schon jemand aus Kiel da.“ Die Surf-Attraktion des Familienbetriebs war am ersten Tag komplett ausgebucht. „Surfen erfährt einen Boom“, erklärt Sühs. Die Sportart, die 2020 olympisch wird, sei schließlich der Urvater des Boardsports.
Der Clou des Unit Surf Pools sei neben des Naturerlebnisses die Energieersparnis gegenüber anderen Wegen, eine Welle zu erzeugen: „Wir müssen das Wasser nicht so hoch pumpen“, sagt Sühs, der natürlichselbst die Welle schon ausprobiert hat. „Das war super!“ Nun freut er sich auf die Sommersaison und höhere Temperaturen: „Dann wird sich das Wasser weicher anfühlen.“