Bäume müssen dritter Spur weichen

Straßen NRW hat entlang der A 59 radikal Bäume gefällt. Als Gründe werden Umbauarbeiten, aber auch die Verkehrssicherheit angegeben.

Foto: Sabine Schmitt

Langenfeld/Monheim. Kahl und fremd sieht die Autobahn A 59 aus, die die Grenze zwischen beiden Städten bildet. Egal, ob man aus Leverkusen oder Düsseldorf kommt: Arbeiter haben links und rechts entlang der Strecke unzählige Bäume gefällt. Die Gründe dafür variieren. Mal geht es um Straßensicherheit, mal kündigen die gefällten Bäume Baustellen und Umbauten an — so wird die A 59 teilweise dreispurig. Beispielhaft drei Stellen und Erklärungen des Straßenbau-Landesbetriebs für die Rodungen:

Es war im Januar, dass Orkantief Friederike stundenlang über Nordrhein-Westfalen hinweggefegte. Dabei habe der Sturm auch Bäumen entlang der A 59 — nahe der Ausfahrten Langenfeld-Berghausen/Garath/Benrath — zugesetzt. Die Standsicherheit sei bei manchen Bäumen nicht mehr gegeben gewesen, sagt Sabrina Kieback von Straßen NRW.

Dann habe es aber noch ein ganz anderes Problem gegeben: „Viele Bäume standen zu nah an der Straße“, sagt Kieback. Diese Bäume seien in den 1960er und 1970er Jahren gepflanzt worden. „Damals galten noch andere Regeln. Aus heutiger Sicht nimmt man davon Abstand, Bäume so nah an der Autobahn zu haben.“ Deshalb mussten Bäume jetzt großflächig weg, Dutzende wurden gefällt. „Verkehrssicherheit steht an oberster stelle“, sagt Kieback. Teilweise hätten Äste vorher vorbeifahrende Lkw berührt. Heute ziehe man Büsche Bäumen vor, weil sie nicht so hoch wachsen. Lässt der Landesbetrieb jetzt Büsche pflanzen? Nein. „In der Regel verbuschen die Stellen innerhalb von zwei Jahren.“

Die A 59 soll zwischen dem Kreuz Leverkusen-West und Rheindorf provisorisch sechsspurig werden — und das schon bald. Der Umbau hängt mit der Großbaustelle Kreuz Leverkusen-West zusammen. Dort entsteht nicht nur die neue A 1-Rheinbrücke. Auch alle Zufahrtsrampen im Kreuz werden neu gebaut. Dafür muss Verkehr umgeleitet werden.

Wer von Dortmund nach Leverkusen will, fährt jetzt von der A 1 über eine Rampe über die A 59. Diese Rampe kommt weg, eine neue folgt. Während der Baustelle müssen Autos weiterfahren bis Rheindorf und da: abfahren, drehen und zurückfahren. Das bedeutet mehr Verkehr auf dem Abschnitt, daher die dritte Spur. Damit Straßen NRW sie einrichten kann, müssen Arbeiter aber erst die Wupperbrücke verstärken. Das passiert zurzeit. Die Arbeiter sind in der Brücke, deshalb sieht man sie nicht. „Sie bauen zusätzliche Spannglieder ein. Das muss sein, weil die Brücke nur für vier Spuren gebaut worden war“, sagt Timo Stoppacher vom Landesbetrieb.

Ab nächster Woche soll dann der Standstreifen verstärkt werden. Das dauere etwa vier Wochen, sagt Stoppacher. Während dieser Zeit stehen Baustellenbaken an der Stelle. Ab April soll der Verkehr dann beidseitig über drei Spuren laufen. Eine neue Rampe zu bauen, dauert laut Straßen NRW rund ein Jahr — so lange in etwa ist die A 59 dann sechsspurig. Nach dem Neubau wird der Abschnitt wieder vierspurig.

Im Kreuz Düsseldorf-Süd hat die A 46 bisher zwei Spuren. Die dritte Spur ist die Auf- beziehungsweise Abfahrt der A 59. Davor und dahinter ist die A 46 schon sechsspurig. „Die drei Spuren sollen durchgehen“, sagt Kieback. Für den Ausbau mussten Bäume weichen.