Städtische Mitarbeiter sollen E-Autos mit Monheimern teilen

Die Stadt sucht jetzt einen Anbieter, der das Konzept umsetzt.

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Monheim. Wenn sich mehrere Leute ein Auto teilen, nennt man das Carsharing. Darauf haben sich viele Anbieter spezialisiert. Die größten sind Car2Go und DriveNow. Deren Autos sieht man häufig in Großstädten. Da ist die Nachfrage groß, es gibt viele Leute ohne Auto — und wenn die dann mal eins brauchen, „sharen“ sie eben eins. In kleineren Städte wie Monheim oder Langenfeld ist das anders. Da haben mehr Leute ein Auto — aber auch längst nicht jeder. Wie kann man Carsharing in die Kleinstadt holen — und für Anbieter interessant machen?

Die Stadt Monheim hat eine Idee. Stadt und Bürger sollen sich Autos teilen. „Tagsüber nutzen städtische Mitarbeiter die Autos als Dienstfahrzeuge, abends und am Wochenende soll sie jedermann mieten können“, sagt Martin Frömmer, der das Projekt bei der Stadt koordiniert. Gesucht werde jetzt ein Anbieter, der das Konzept umsetzt. Die Besonderheit: Die Stadt Monheim will eine Elektro-Auto-Flotte. Insgesamt soll es elf Autos geben. Die sollen aufs Stadtgebiet verteilt werden: Zwei sollen an der Kirscherstraße stehen, vier hinterm Rathaus, drei am Haus der Chancen (Friedenauer Straße 17 c) und zwei in Baumberg (Ort soll noch festgelegt werden). Strom kommt aus der Stromtanke am Stellplatz. Die Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung Mega kümmert sich um Ladestationen. Der Preis für die Nutzung der Autos solle etwa vergleichbar sein mit denen anderer Car-Sharing-Anbieter, sagt Frömmer — eigentlich spekuliere man darauf, dass er sogar günstiger sein werde. Bei Car2Go beträgt zum Beispiel der Minutenpreis für eine A-Klasse 31 Cent; in ihm sind Kosten fürs Parken, Tanken und auch die Versicherung enthalten.

Wie ist der Zeitplan in Monheim? Frömmer: „Die Ausschreibung ist draußen.“ Jetzt müssten sich Anbieter melden. Zeit dazu haben sie bis heute (8. März). Kommen Stadt und Anbieter zusammen, könnte alles ganz schnell gehen. Bei der Stadt war schon die Rede davon, das Projekt könnte Ende des ersten Quartals starten. Was kommen da für E-Autos? Nicht die Kleinsten. Frömmer sagt, die Stadt achte auch auf den Kofferraum. Der müsse für die städtischen Mitarbeiter, die auch mal was transportieren müssen, ausreichend groß sein — aber auch für die Bürger. Wenn jemand am Wochenende mit so einem Auto kleinere Möbel kaufen will, solle das auch funktionieren, sagt Frömmer. Außerdem beim Elektro-Auto wichtig: Die Strecke, die es mit seiner Ladung zurücklegen kann. Man peile an, dass man sich mit den Autos in einem Radius von mindestens 200 Kilometern bewegen kann, sagt Frömmer. 200 Kilometer — das wäre zum Beispiel bis nach Trier oder Bielefeld.

Gibt es eigentlich irgendwo schon ein vergleichbares Modell? „In der Form haben wir das so noch nicht gefunden“, sagt Frömmer.