Trainer mit vier Pfoten
„Snoop Camp“ ist ein Programm, das Kindern den richtigen Umgang mit Hunden vermittelt.
Monheim. „Snoopy“ — eine Mischung aus Australian Sheppard und Appenzeller Sennenhund — läuft schwanzwedelnd durch die Runde. Xenia gibt den Befehl „Sitz“. Doch der Vierbeiner testet erst mal aus, versucht es mit Liegen, einer Rolle und treuem Hundeblick. Xenia bleibt hart und rückt kein Leckerli heraus. „Das ist genau richtig, ignoriere ihn“, ermuntert Beate Firneburg die Elfjährige. Und siehe da: Snoopy macht brav sitz und bekommt jetzt auch seine Belohnung. Xenia ist begeistert: „Es macht richtig viel Spaß, ihm Befehle zu geben.“
Spielerisch lernen Xenia und mit ihr Selina (8), Amelie (8), Timon (8), Amelie (9) und Lea (10) eine Woche lang die spannende Welt der Hunde kennen. Die sechs Kinder machen mit beim „Snoop Camp“, einer Ferienaktion, die von Beate Firneburg im Pfannenhof angeboten wird. Die 25-Jährige ist ausgebildet in tiergestützter Pädagogik und hat das Konzept für das „Snoop Camp“ erstellt: „Wir zeigen den Kindern, wie viel Spaß man mit Hunden haben kann, was sie alles können und wie man richtig mit ihnen umgeht.“
Immer mit dabei ist der Dreijährige „Snoopy“, der „Coach mit Pfötchen“. Als Welpe ist Snoopy mit acht Wochen zu Beate Firneburg gekommen. Als er ein Jahr alt war, hat sie mit ihm eine Therapiehunde-Ausbildung gemacht. Seit einem Jahr bietet sie Kurse an Grundschulen und als Ferienaktion an. „Es macht soviel Spaß“, sagt sie, und ihre Augen strahlen. Obwohl Firneburg schon immer mit Kindern arbeiten wollte, hat sie erst eine Ausbildung im Büro gemacht, dann umgesattelt — und jetzt ihren Beruf gefunden.
Die Kinder stehen nun im Raum verteilt. Selina klatscht mit den Händen auf die Oberschenkel und ruft nach „Snoopy“. Der kommt sofort und erhält auch gleich ein Leckerli zur Belohn-ung. „Das ist toll, wie Snoopy auf uns Kinder hört“, sagt die Neunjährige.
Wie sie sich mit „Snoopy“ verständigen, wann er Ruhe braucht oder spielen will, und was es heißt, wenn er zum Beispiel den Schwanz einzieht — das alles erfahren die Kinder im spielerischen Umgang. Neben dem lebenden Tier kommt Stoffhund Theo zum Einsatz. Mit dem lebensgroßen Plüschtier werden verschiedene Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ demonstriert oder das Bürsten geübt. „Außerdem darf jedes Kind Theo einmal mit nach Hause nehmen“, sagt Firneburg.
Rollenspiele, Singen, Hunde basteln, T-Shirts bemalen und der Strolch-Tanz, der jeden Tag einleitet und beendet, sind weitere Aktivitäten im „Snoop Camp“. Höhepunkt ist die Parcourarbeit, die ab Donnerstag auf dem Programm steht. Dann werden die Kinder zusammen mit Snoopy einen Parcours mit einem Tunnel und verschiedenen Hindernissen bewältigen. Darauf freut sich Selina schon ganz besonders: „Dann können wir noch mehr mit ,Snoopy’ machen.“