Vater missbrauchte jahrelang seine Töchter
Das Landgericht hat am Montag einen Langenfelder (49) wegen schweren sexuellen Missbrauchs verurteilt.
Langenfeld. Siebeneinhalb Jahre Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs hat das Landgericht am Montag gegen einen 49-jährigen Familienvater aus Langenfeld verhängt. Der Mann hatte in dem Prozess, der seit Anfang Juli lief, eine Vielzahl von Übergriffen gegen zwei seiner Töchter eingeräumt. Von 30 ursprünglich angeklagten Taten hielt das Gericht am neunten Prozesstag rund ein Drittel für erwiesen. Die Staatsanwältin hatte für eine Haftstrafe von elf Jahren plädiert.
Regelmäßig, laut Anklage täglich, hatte der Vater nach Überzeugung der Strafkammer seine beiden Töchter ab dem Alter von 12 bis 14 Jahren als Sexualpartnerinnen missbraucht. Seine Frau ist zugleich Mutter der gemeinsamen Kinder. Sie musste im Wohnzimmer nächtigen, während ihr Mann die beiden Töchter im Schlafzimmer missbrauchte.
Als die ältere schwanger wurde, ließ der Angeklagte das durch Inzest gezeugte Kind im Mai 2005 abtreiben — und hat nach Überzeugung der Kammer schon wenige Tage danach diese ältere Tochter erneut missbraucht.
Laut Anklage soll er die Mädchen für seine Bedürfnisse gefügig gemacht haben, indem er gedroht habe: „Ich bring‘ die Mama um“. Dafür sah das Gericht nach fast drei Monaten Prozessdauer keine Hinweise.
Die Richter stellten ausdrücklich fest, dass in jener Familie „kein ständiges Klima der Gewalt geherrscht“ habe oder vom Angeklagten geschaffen worden sei. Nicht alle Vorwürfe der Vergewaltigung hätten sich demnach erwiesen. „Durch die ständige Praxis“ seien die kindlichen Opfer „aus freien Stücken“ dem Willen des Vaters über Wochen, Monate und Jahre hinweg gefolgt. „Doch das rechtfertigt nicht eine einzige dieser Taten“, hieß es im Urteil.
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brauchs aus. Ob wohl der Angeklagte bisher nicht bestraft worden war, hielten die Richter die mehrjährige Haft für unbedingt erforderlich.
Der Anwalt des Langenfelders hatte für eine Haftstrafe von maximal sechseinhalb Jahren plädiert.