Langenfeld ignorieren WM in Katar Public Viewing bei der WM 2022 nicht gefragt
Langenfeld · Die Fußballweltmeisterschaft 2022 findet im Stillen statt. Öffentliches Rudelgucken ist nicht geplant.
Die Angebote für Public Viewing in Langenfeld sind rar gesäht – das gilt auch für Deutschland-Spiele. „Rudelgucken bei dieser Weltmeisterschaft ist völlig out“, sagt Katja Früh vom Langenfelder Schaustall. „Fußball-WM mit Glühwein hat einfach keine Tradition und warmes Bier an kalten Tagen ist nun wirklich keine Alternative.“ Insgesamt sei die Zeit des öffentlichen Rudelguckens irgendwie vorbei, erklärt die Veranstaltungsexpertin. „Wir machen nichts.“ Hinzu komme, dass die Fernseher immer größer geworden sind und viele Menschen über einen Beamer verfügen, um im Freundeskreis die Spiele zu sehen.
„Nein, wir machen kein Public Viewing“, sagt Kristin Erven-Hoppe, Sprecherin der Sportgemeinschaft Langenfeld (SGL). „Nein, in Langenfeld hat kein Veranstalter ein öffentliches Public Viewing angemeldet“, bestätigt der Leiter des Referates Recht und Ordnung, Christian Benzrath, die Haltung. Auch die Stadt veranstalte nichts.
„Nein, in Monheim findet kein öffentliches Outdoor-Rudelgucken statt“, winkt Stadtsprecher Thomas Spekowius ab. Möglicherweise biete die eine oder andere Gaststätte Übertragungen an. Von Aufrufen der Gastronomen, die WM zu boykottieren wie in der Landeshauptstadt, habe er in Monheim noch nichts gehört. Unabhängig von den Hintergründen der WM-Vergabe sei die Weihnachtszeit nicht der richtige Zeitpunkt für eine Weltmeisterschaft. „So richtige WM-Stimmung habe ich noch nicht festgestellt.“ Es werde auch auf dem Weihnachtsmarkt am Sonntag, 27. November, an dem Deutschland gegen Spanien spielt, keine Leinwand aufgebaut.
„Nein, wir werden keine Leinwand im Weihnachtsdorf für die WM aufstellen“, sagt Langenfelds Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Er gehe davon aus, dass nur wenige Wirte Spiele übertragen. „Die Anfragen zu öffentlichen Übertragungen in der Gastronomie sind sehr gering“, erklärt Isabel Hausmann, stellvertretende Geschäftsführerin der Dehoga Nordrhein. Normalerweise gebe es größeres Interesse, um rechtliche Fragen, unter anderem nach Gema-Gebühren und Übertragungsrechten. Mit dem Verbot der „One Love“-Binde der Mannschaftskapitäne, die eine abgeschwächte Variante der Regenbogen-Binde ist, dürfte das Interesse an einer WM-Übertragung in der Gastronomie einen weiteren Dämpfer erlitten haben. Die Zurückhaltung in der Bevölkerung zeige sich auch deutlich: „Es gibt ja kaum Flaggen oder andere Fußballsymbole an den Autos oder an Wohnungen, wie das in den vergangenen Jahren gewesen ist.“